Aktienanleihen

Börsenlexikon
Anzeige
Smartbroker entdecken
Jetzt Smartbroker
Smartbrokerplus

Wie nennt man es, wenn ein Anleger sein Geld einem Emittenten gibt?

Die Aktienanleihen gehören zu den strukturierten Finanzprodukten. Der Anleger gibt sein Geld dem Emittenten der Aktienanleihen. Dafür erhält er Kuponzahlungen und am Ende der Laufzeit entweder sein eingesetztes Kapital zurück oder eine bestimmte Anzahl von Aktien eines vorher festgelegten Unternehmens. Dabei wird der Emittent die Aktien auszahlen, wenn sie insgesamt weniger wert sind, als der Nominalbetrag, den der Investor angelegt hat. Beispiel: Ein Investor erwirbt von seiner Bank Aktienanleihen zu 1.000 € mit einer Laufzeit von zwei Jahren. Dafür erhält er einen Zins von 10 %. Die Bank behält sich vor, am Ende der Laufzeit entweder die 1.000 € zurück zu bezahlen oder 10 Aktien der Unternehmung A anzudienen. Ist eine Aktie von A am Laufzeitende der Aktienanleihe weniger als 100 € wert, wird die Bank dem Investor die Aktien anstatt dem investierten Betrag geben. Sind die Aktien am Laufzeitende mehr als 100 € wert, wird die Bank lieber die 1.000 € zurück zahlen. Der Investor erleidet einen Verlust mit den Aktienanleihen, sobald der Wert der Aktien sich soweit reduziert hat, dass auch die Zinseinnahmen durch den Wertverlust egalisiert werden. Demnach müsste der Wert der Aktien auf 80 € sinken. Schließlich erhält der Anleger zweimal 100 € an Zinsen, deshalb müsste der Gesamtwert der Aktien um mehr als 200 € sinken, um mit den Aktienanleihen einen Verlust zu erwirtschaften. Die Konstruktion von Aktienanleihen kann mit dem Verkauf von Put Optionen verglichen werden. Der Investor verkauft im obigen Beispiel der Bank 10 Puts mit einem Ausübungspreis von jeweils 100 €. Für den Fall, dass sie ausgeübt werden, stellt der Anleger der Bank schon 1.000 € zur Verfügung. Mit diesem Geld werden die Aktien im Falle der Ausübung des Puts bezahlt. Ausüben wird die Bank die Option, wenn die Aktie In the Money, also weniger als 100 € wert ist. Der Zins oder die Kuponzahlungen von Aktienanleihen ergeben sich aus den Optionsprämien, die der Verkäufer der Puts erhält. Oftmals werden Aktienanleihen mit Discount Zertifikaten verglichen, da es dort zu gleichen Auszahlungsströmen kommt. Schließlich werden bei dieser Art der Zertifikate auch erst Verluste erlitten, wenn der Kurs des zugrunde liegenden Basiswertes stärker fällt. Dafür ist der Gewinn nach oben dort durch einen oberen Cap, bei Aktienanleihen ist er durch die Kuponzahlungen begrenzt.