Anleihearten

Börsenlexikon

Welche Anleihearten gibt es?

Verschiedene Anleihearten können durch unterschiedliche Kriterien differenziert werden. So können die verzinslichen Wertpapiere nach ihren Emittenten, ihrer Laufzeit, ihrem Ausfallrisiko oder ihrer Verzinsung unterteilt werden. Bei der Unterscheidung der Anleihearten nach ihren Emittenten werden Staatsanleihen, Schuldverschreibungen, Kommunalobligationen und Industrieobligationen unterschieden. Als Schuldverschreibungen werden Anleihen bezeichnet, die von Kreditinstituten zur mittel- und langfristigen Finanzierung herausgeben werden. Kommunalobligationen werden von kommunalen öffentlichen Einrichtungen emittiert, während die Industrieobligationen von Unternehmen herausgeben werden. Auch werden Anleihearten nach der Laufzeit unterschieden. So werden kurzfristige, mit einer Laufzeit von bis zu vier Jahren, mittelfristige, mit einer Laufzeit bis zu acht Jahren, und langfristige Anleihen differenziert. Bei der Einteilung der Anleihearten nach ihrem Ausfallrisiko reicht das Spektrum von konservativen bis zu hoch spekulativen verzinslichen Wertpapieren. Konservative Obligationen werden von Unternehmen emittiert, bei denen ein geringes Ausfallrisiko besteht und auch eine dementsprechend gute Bonitätseinschätzung von einer Bewertungsfirma erhalten haben. Bei hochspekulativen Anleihen ist das Ausfallrisiko dagegen sehr hoch, deswegen sind aber auch die Zinszahlungen höher. Bei der Unterscheidung der Anleihearten nach der Verzinsung kann zwischen festverzinslichen, variabel verzinslichen und gar nicht verzinsten Anleihen unterschieden werden. Die nicht verzinsten Anleihen werden als Nullkuponanleihe oder Zerobond bezeichnet. Bei dieser Anleiheart erhält der Käufer keine Zinszahlungen. Er bekommt vom Emittenten zum Laufzeitende den Nominalbetrag zurück. Dafür musste der Käufer dem Unternehmen aber nur einen geringeren Betrag bereitstellen. Es wurde ein Abschlag gewährt. Die Differenz zwischen den beiden Beträgen wird als Disagio bezeichnet.
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