Asset Backed Finanzierung • Börsenlexikon

Was ist Assed Backed Finanzierung?

Die Asset Backed Finanzierung ist eine Art der Unternehmensfinanzierung bei der offene Forderungen einer Gesellschaft verkauft werden, um so Liquidität zu schaffen oder die Bilanzen von Risiken zu befreien. Diese offenen Forderungen werden an eine Zweckgesellschaft, die auch als Special Purpose Vehicle oder SPV bezeichnet wird, verkauft. Das Kapital zum Aufkauf der offenen Forderungen bekommt das SPV, indem es verzinsliche Anleihen emittiert. Diese verzinslichen Anleihen werden Asset Backed Securities, oder kurz ABS, genannt. Die Käufer der ABS bekommen für das eingesetzte Kapital vom Special Purpose Vehicle regelmäßig Zinszahlungen und am Ende der Laufzeit der Anleihe ihr eingesetztes Kapital zurück. Mit Hilfe der Asset Backed Finanzierung wollen die jeweiligen Unternehmen Liquidität schaffen oder sich von dem Risiko der Forderungsausfälle befreien. Bei dieser Finanzierung wird allerdings noch unterschieden, ob auch das Risiko des Forderungsausfalles auf die Zweckgesellschaft übertragen wird. Ist dies der Fall wird von einem clean break gesprochen. Dann tragen die Zweckgesellschaften das Ausfallrisiko. Kommt es wirklich zu massiven Zahlungsausfällen, wird das SPV die Zinszahlungen an die Besitzer der Asset Backed Securities nicht mehr leisten können. Zur Bewertung des Risiko von Zahlungsausfällen können Ergebnisse von Ratingagenturen herangezogen werden. Allerdings sollten diese Ergebnisse überprüft werden. Schließlich werden Bewertungen von Ratingagenturen, die vielen ABS trotz erheblicher Risiken sehr gute Noten geben, als mitverantwortlich für die Finanzmarktkrise 2008 gemacht. Insgesamt wird die Asset Backed Finanzierung, bei der mitunter viele verschiedene ABS mit anderen verknüpft und weiterverkauft wurden, als ein Auslöser der Finanzmarktkrise gesehen.