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Hebelzertifikat

Börsenlexikon

Wie funktionieren Hebelzertifikate?

Hebelzertifikate sind spekulative Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, auf die Bewegung eines Basiswerts (z.B. einer Aktie, eines Index oder einer Währung) zu setzen und dabei einen Hebel zu nutzen. Der Hebel multipliziert den Gewinn oder Verlust, den der Anleger aufgrund der Kursbewegungen des Basiswerts erzielt.

Funktionsweise

Die Funktionsweise von Hebelzertifikaten ist relativ einfach:
Der Anleger kauft ein Hebelzertifikat, das auf einem bestimmten Basiswert basiert. Wenn der Kurs des Basiswerts steigt, steigt auch der Wert des Hebelzertifikats, und der Anleger erzielt einen Gewinn. Wenn der Kurs des Basiswerts jedoch fällt, sinkt auch der Wert des Hebelzertifikats, und der Anleger erleidet einen Verlust. Der Hebel multipliziert dabei den Gewinn oder Verlust des Anlegers.

Hebelzertifikate bergen jedoch auch einige Risiken. Da der Hebel die Gewinne und Verluste verstärkt, können Verluste schnell erheblich werden. Zudem können Hebelzertifikate aufgrund ihrer komplexen Struktur für viele Anleger schwer verständlich sein.

Weitere Risiken von Hebelzertifikaten können sein:

  • Emittentenrisiko: Der Anleger ist dem Emittentenrisiko ausgesetzt, d.h. er trägt das Risiko, dass der Emittent des Zertifikats zahlungsunfähig wird.

  • Liquiditätsrisiko: Hebelzertifikate können unter Umständen schwer zu verkaufen sein, insbesondere bei fallenden Kursen des Basiswerts.

  • Knock-out-Risiko: Hebelzertifikate können eine Knock-out-Schwelle haben, bei deren Erreichen das Zertifikat automatisch wertlos wird.

  • Zeitwertverlust: Hebelzertifikate können aufgrund ihrer Struktur einen Zeitwertverlust aufweisen, d.h. der Wert des Zertifikats sinkt auch dann, wenn der Basiswert stabil bleibt.

Die Berechnung eines Hebelzertifikats erfolgt durch Multiplikation des Hebels mit der prozentualen Veränderung des Basiswerts

Wert des Hebelzertifikats = Hebelfaktor x (Kurs des Basiswerts am Ende der Betrachtungsperiode - Kurs des Basiswerts zu Beginn der Betrachtungsperiode)

Beispiel: Ein Anleger kauft ein Hebelzertifikat mit einem Hebelfaktor von 2 auf eine Aktie. Der Kurs der Aktie steigt um 5% innerhalb eines Tages. Der Anleger erzielt folgenden Gewinn:

Wert des Hebelzertifikats = 2 x (105 - 100) = 10

Der Anleger hätte also einen Gewinn von 10 Euro erzielt, obwohl die Aktie nur um 5 Euro gestiegen ist.

Ein weiteres Beispiel wäre ein Hebelzertifikat auf den DAX mit einem Hebelfaktor von 5. Steigt der DAX um 1%, so würde das Hebelzertifikat um 5% steigen. Fällt der DAX hingegen um 1%, so würde das Hebelzertifikat um 5% fallen.

Es ist jedoch zu beachten, dass die tatsächliche Performance des Hebelzertifikats auch von anderen Faktoren abhängen kann, wie zum Beispiel den Zinsen oder der Volatilität des Basiswerts. Zudem können Knock-out-Schwellen, Laufzeit oder sonstige Bedingungen in den Emittentenbedingungen des Hebelzertifikats den tatsächlichen Gewinn oder Verlust beeinflussen.

Es gibt eine Vielzahl von Hebelzertifikaten auf verschiedene Basiswerte wie Aktien, Indizes, Währungen oder Rohstoffe

  • DAX-Hebelzertifikate: Ein Hebelzertifikat auf den DAX ermöglicht es Anlegern, auf die Performance des DAX zu setzen. Hierbei gibt es sowohl Long-Hebelzertifikate, die bei steigendem DAX-Kurs Gewinne erzielen, als auch Short-Hebelzertifikate, die bei fallendem DAX-Kurs Gewinne erzielen.

  • Gold-Hebelzertifikate: Ein Hebelzertifikat auf Gold ermöglicht es Anlegern, auf die Performance des Goldpreises zu setzen. Auch hier gibt es Long- und Short-Hebelzertifikate.

  • Währungs-Hebelzertifikate: Ein Hebelzertifikat auf eine Währung ermöglicht es Anlegern, auf die Kursveränderung einer Währung zu setzen. Hierbei gibt es verschiedene Währungspaare wie beispielsweise EUR/USD oder USD/JPY.

  • Tesla-Hebelzertifikate: Ein Hebelzertifikat auf Tesla ermöglicht es Anlegern, auf die Performance der Tesla-Aktie zu setzen. Auch hier gibt es Long- und Short-Hebelzertifikate.

Fazit

Insgesamt sind Hebelzertifikate aufgrund ihrer hohen Risiken und Komplexität nur für erfahrene Anleger geeignet, die sich der Risiken bewusst sind und über ausreichende Kenntnisse im Bereich der Derivate verfügen. Anleger sollten sich vor dem Kauf eines Hebelzertifikats über die Risiken informieren und gegebenenfalls einen unabhängigen Berater konsultieren.

 

Mit einem Hebelzertifikat kann überproportional von den Kursverläufen eines Basisobjektes profitiert werden.

Wie sicher sind Hebelzertifikate?

Dabei wird der sogenannte Hebeleffekt genutzt. Ein Hebelzertifikat gilt als hochspekulatives Investment. Schließlich werden nicht nur die möglichen Gewinne sondern auch denkbare Verluste gehebelt. Zur Berechnung des Wertes vom Hebelzertifikat muss der Marktwert des Basisobjektes, der Strike Preis, das Aufgeld und das Bezugsverhältnis bekannt sein.

Droht bei Hebelzertifikaten ein Totalverlust?

Fällt der Kurs des Basisobjektes unter den Strike Preis, verfällt das Hebelzertifikat. Es wird wertlos und der Investor erleidet einen Totalverlust. Das Aufgeld wird vom Emittenten des Hebelzertifikates bei der Ausgabe verlangt.

Oftmals werden die Wertentwicklungen des Basisobjektes beim Hebelzertifikat in einem anderen Maßstab modelliert, welcher das ist, regelt das Bezugsverhältnis.

Beispiel für ein Hebelzertifikat?

Ein Beispiel soll die Funktionsweise vom Hebelzertifikat verdeutlichen:

  • Der Indexwert des DAX betrage 5000 Punkte, das Aufgeld beträgt, der Einfachheit halber, Null und der Strike Preis liegt bei 4500.
  • Das Bezugsverhältnis beträgt 1:100 oder 0,01 €.
  • Der Wert vom Hebelprodukt errechnet sich aus der Differenz vom Wert des Basisobjektes und Strike Preis, welche mit dem Bezugsverhältnis multipliziert wird.
  • Für das Beispiel ergibt sich also ein Gegenwert von 5 € (= (5000 – 4500)*0,01 €).
  • Daraus ergibt sich ein Hebel in Höhe von 10 (= (5000/5)*0,01).

Der Hebel errechnet sich also aus dem mit dem Bezugsverhältnis multiplizierten Quotienten, der sich aus dem Wert des Underlyings und dem Strike Preis zusammensetzt.

Steigt der DAX nun um 10 % auf 5500 Punkte, hat das Hebelzertifikat einen Marktwert von 10 € (= (5500-4500)*0,01 €). Der Hebel von 10 sorgt dafür, dass eine Performance von 100 % (= 10*10 %) erreicht wird.

Fällt der DAX um 5 % auf 4750 Punkte, ergibt sich für das Hebelzertifikat ein Wert von 2,50 € (= (4750-4500)*0,01€). Der Hebeleffekt von 10 wirkt also auch in die andere Richtung. Es wird ein Verlust von 50 % erlitten.

Fällt der Wert des DAX einmal unter 4500 Punkte und damit unter dem Strike Preis, wird das Hebelzertifikat sofort wertlos und verfällt.

Das Beispiel erläuterte die Funktionsweise für Bull- oder Long-Hebelzertifikate, also Produkte mit denen von steigenden Kursen des zu Grunde liegenden Basisobjektes profitiert wird. Ähnlich funktioniert es bei Bear- oder Short-Hebelzertifikaten. Dabei ist zu beachten, dass der Strike Preis über den aktuellen Wert des Basisobjektes liegen sollte:

  • Der DAX hat einen Wert von 5000 Punkten, das Aufgeld beträgt Null und der Strike Preis liegt bei 5250.
  • Das Bear Hebelzertifikat ist zu Beginn 2,50 € (= (5250-5000)*,0,01) wert. Der Wert errechnet sich also aus der, mit dem Bezugsverhältnis multiplizierten, Differenz aus Strike Preis und Wert des Basisobjektes. Der Hebel ist in diesem Beispiel 20 (= (5000/2,50)*0,01).
  • Fällt der DAX um 10 % auf 4500 Punkte, wird mit dem Zertifikat ein Gewinn von 200 % generiert. Schließlich hat das Zertifikat dann einen Marktwert von 7,50 € (= (5250-4500)*0,01).
  • Steigt der DAX um 2 %, verliert das Zertifikat 40 % an Wert. Schließlich hat es dann einen Gegenwert von 1,50 € (= (5250-5100)*0,01).

Wer investiert hauptsächlich in Hebelzertifikate?

Das Hebelzertifikat eignet sich für besonders risikobereite Investoren, die mit bestimmten Kursverläufen sehr große Gewinne erzielen möchten. Dabei sollte ihnen das Risiko eines Totalverlustes bewusst sein. Der Hebeleffekt wird umso höher, je näher der Strike Price dem Wert des Underlyings ist.

 

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