Sentiment Analyse

Börsenlexikon

Welches Ziel verfolgt die Sentiment Analyse?

Die Sentiment Analyse bezeichnet die Ermittlung und Auswertung der aktuellen Stimmung an der Börse und beruht auf psychologischen Faktoren. Damit versucht die Sentiment Analyse herauszufinden, wie die Anleger aktuell im Markt positioniert sind, und wie sich das Anlegerverhalten in der Zukunft ändern wird. Dementsprechend besteht das Ziel der Sentiment Analyse nicht darin, konkrete Kursziele für einzelne Akteinwerte oder auch den Gesamtmarkt zu formulieren, sondern sie dient hauptsächlich dazu, Marktübertreibungen zu erkennen. Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen lassen sich dann Signale ableiten, wann der Ein- oder Ausstieg an der Börse ratsam ist. Aus diesem Grund wird die Sentiment Analyse, die Teil der Technischen Analyse ist, meist zusätzlich zur Charttechnischen Analyse betrieben. Bei der Sentiment Analyse sollte man unbedingt beachten, dass die meisten Sentiment Indizes klassischerweise Kontra-Indikatoren sind, weshalb eine gute Marktstimmung tendenziell Kursverluste vorhersagt, ein negatives Sentiment jedoch Vorbote von Kurssteigerungen ist. Der Grund dafür ist die Annahme, dass die Investoren mit pessimistischen Erwartungen meist bereits Aktien verkauft haben und so höhere Cash Bestände für Neuinvestitionen nach guten Nachrichten zur Verfügung haben als positiv gestimmte Investoren. Ist beispielsweise die negative Stimmung besonders groß, so kann von einer Übertreibung ausgegangen werden, womit sich eine künftige Trendwende abzeichnet. Jedoch ist es auch bekannt, dass Übertreibungsphasen an der Börse sehr lange dauern können und deren Ende schwer vorherzusagen ist, weswegen der Veränderung des Sentiments meist mehr Beachtung geschenkt wird, als dem absoluten Wert.
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