BIP (Bruttoinlandsprodukt)

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Was stellt das Bruttoinlandsprodukt dar?

Das Bruttoinlandsprodukt ist das Maß für die gesamte wirtschaftliche Leistung in einem Wirtschaftsgebiet in einer Periode. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt Auskunft über die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug der Vorleistungen und Importe. Somit ist das BIP ein Produktionsindikator. Zur Berechnung und Darstellung wird zwischen Entstehungs- und Verwendungsseite unterschieden. Die Summe der Bruttowertschöpfungen der einzelnen Wirtschaftsbereiche wird in der Entstehungsrechnung ausgehend von den jeweiligen Produktionswerten nach Abzug der Vorleistungen gebildet. Nach Korrektur um die unterstellte Bankgebühr muss der Saldo aus Gütersteuern und Gütersubventionen hinzugerechnet werden, weil die Bewertung zuvor zu den Herstellungspreisen erfolgte. Dagegen werden in der Verwendungsrechnung Konsumausgaben der privaten Haushalte, der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck und des Staates, Bruttoanlageinvestitionen, die Vorratsveränderungen und Nettozugang an Wertsachen sowie Außenbeitrag unterschieden. Die Verteilungsrechnung erfolgt erst, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) über die Entstehungs- und Verwendungsrechnung ermittelt wurde Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und die Teilgrößen der Entstehungsrechnung können zu aktuellen Preisen des Berichtsjahres (nominal) oder von Preissteigerungen bereinigt und somit frei von Preiseinflüssen (real) dargestellt werden. Im ersten Fall spricht man vom nominalen, im zweiten vom realen Bruttoinlandsprodukt. Zur Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung eines Landes reicht es nicht, allein das nominale Bruttosozialprodukt zu errechnen, sondern auch die Veränderungen des preisbereinigten, realen Bruttosozialprodukts in die Betrachtung einzubeziehen, da die ständige Geldentwertungen Einfluss auf die Preisentwicklung haben und somit zu einem verfälschten Bild führen. Dazu bedient sich die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) seit seiner Umstellung der Preisverhältnisse des jeweiligen Vorjahres (Vorjahrespreismethode). Um die Preissteigerungen für einen längeren Zeitraum zu erhalten, werden Preisindizes mehrerer Jahre miteinander verankert.