Haircut

Börsenlexikon
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Berechnung und Anwendung

Der 'Haircut' an der Börse

Ein Haircut ist ein Abschlag, der auf den Wert eines Vermögenswerts angewendet wird, der als Sicherheit für ein Darlehen oder eine andere Transaktion verwendet wird. An der Börse wird der Begriff Haircut oft im Zusammenhang mit Wertpapieren und anderen Vermögenswerten verwendet, die als Sicherheit für eine Kreditlinie verwendet werden.

Berechnung

Der Haircut wird in der Regel als Prozentsatz des Wertes des Vermögenswerts berechnet. Der genaue Prozentsatz hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich der Art des Vermögenswerts, der Laufzeit des Darlehens oder der Transaktion und der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers.

Anwendung

Ein Haircut wird verwendet, um das Risiko für den Kreditgeber oder den Käufer der Wertpapiere zu verringern. Wenn der Wert des Vermögenswerts fällt, gibt es dem Kreditgeber oder dem Käufer einen Puffer, um Verluste zu vermeiden. Der Haircut ist auch ein Instrument, um die Liquidität des Marktes zu erhöhen, indem er den Verkäufern ermöglicht, Wertpapiere als Sicherheit zu verwenden, um Kredite zu erhalten, anstatt sie sofort zu verkaufen.

Beispiele für die Verwendung von Haircuts

Ein Beispiel für die Verwendung von Haircuts an der Börse ist die Verwendung von Aktien als Sicherheit für ein Darlehen. Wenn ein Investor Aktien als Sicherheit für ein Darlehen verwendet, wird ein Haircut auf den Wert der Aktien angewendet. Wenn die Aktien fallen, gibt es dem Kreditgeber einen Puffer, um Verluste zu vermeiden.

Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von Staatsanleihen als Sicherheit für einen Kredit. Wenn eine Bank Staatsanleihen als Sicherheit für einen Kredit verwendet, wird ein Haircut auf den Wert der Anleihen angewendet. Dies hilft der Bank, das Risiko zu minimieren, falls die Anleihen im Wert fallen.

Fazit

Ein Haircut ist ein wichtiges Instrument zur Risikominimierung an der Börse. Es wird verwendet, um den Kreditgeber oder den Käufer von Wertpapieren zu schützen und die Liquidität des Marktes zu erhöhen. Der genaue Prozentsatz des Haircuts hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich der Art des Vermögenswerts und der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers.

 

Mit dem englischen Begriff Haircut wird die verminderte Wertansetzung eines Objektes bezeichnet, welches zur Sicherstellung eines Kredites beim Kreditgeber hinterlegt werden muss. Am ehesten lässt sich der Haircut mit der Pfandleihe vergleichen. Möchte jemand einen Kredit von einem Pfandleiher erhalten, muss er bei ihm einen Gegenstand als Pfand zurücklassen. Allerdings bekommt der Kreditnehmer nicht den vollen Wert ausgezahlt, sondern muss einen Abschlag auf den gegenwärtigen Wert des Objektes hinnehmen, welche als Sicherungsleistung für den Pfandleiher dient. Ähnlich funktioniert das Haircut Prinzip auch bei Zentralbanken. Möchten Kreditinstitute bei dieser Geld leihen, müssen diese bei ihr Wertpapiere als Sicherheit hinterlegen. Auf den gegenwärtigen Wert dieser Wertpapiere wird ein Abschlag, der Haircut, berechnet, voraus sich dann die Kreditsumme ergibt.

Beispiel:
Eine Bank möchte bei der Zentralbank einen kurzfristigen Kredit aufnehmen, um die Liquiditätsgrenzen einzuhalten. Dafür hinterlegt sie bei der Zentralbank Wertpapiere im Wert von einer Million Euro. Da die Werte der Papiere schwanken können, verlangt die Zentralbank einen Haircut von 8 %. Deswegen bekommt die Geschäftsbank von der Zentralbank nur einen Kredit von 920.000 € (= 1.000.000 € x (100 %-8 %).