100 Jahre Dividenden? Klingt gut, aber gibt es solche Aktien wirklich? Definitiv, und zwar nicht zu wenige. Besonders viele findet man in den USA – das Land, welches gleichzeitig den größten Kapitalmarkt der Welt beheimatet. Zu ihnen gehören beispielsweise der Zahnpasta- und Seifenhersteller Colgate-Palmolive sowie der Pharmagigant Eli Lilly.

Aber auch zahlreiche kanadische Aktien findet man unter denjenigen Aktien, die seit über 100 Jahren eine Dividende zahlen. Konkret findet man hier Namen aus dem Bankensektor wie zum Beispiel Bank of Nova Scotia, CIBC oder Royal Bank of Canada.

Die Dividendenhistorie ist kein Kriterium für ein zukünftig gutes Investment

Grundsätzlich sollte die Dividendenhistorie – genauso wie die Höhe der Dividendenrendite oder andere einzelne Kennzahlen – nie als ein ausschließliches Entscheidungskriterium herangezogen werden.

Das beste Beispiel wäre Microsoft. Der Konzern schwimmt mit über 100 Mrd. US-Dollar an Cash und kurzfristigen Investments regelrecht im Geld. Der Softwaregigant ist hochprofitabel und wächst mit zweistelligen Raten. Gleichzeitig erscheinen die Zukunftsperspektiven aktuell besser denn je.

Junge Unternehmen werden vernachlässigt

Zu den Aktien, die seit 100 Jahren Dividenden ausschütten, gehört Microsoft verständlicherweise nicht. Gegründet wurde das Unternehmen erst Mitte der 70er-Jahre. 

Mit einer Marktkapitalisierung von 1.900 Mrd. US-Dollar gehört Microsoft heute jedoch zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Nur zum Vergleich: Colgate-Palmolive kommt auf eine Marktkapitalisierung von 65 Mrd. US-Dollar.

Microsoft war in den Anfangsjahren ein Wachstumsunternehmen und schüttete gar keine Dividenden aus, sondern investierte viel Geld in seine Zukunft. Mit Erfolg, denn aus dem Start-up ist eines der mächtigsten Unternehmen der Technologiebranche geworden. In diesem Fall hat es sich also ausgezahlt, nicht gleich die ersten Gewinne an die Aktionäre auszuschütten.

Rechtfertigung dennoch vorhanden

Dennoch besitzt eine lange Dividendenhistorie eine Relevanz bei der Asset Allocation. Schließlich bedeutet die Dividende auch ein gewisses Maß an Sicherheit und Stabilität. 

Großkonzerne mit breiter Aufstellung und robustem Geschäftsmodell zahlen häufig üppige Dividenden – selbst in Krisen bleiben die Ausschüttungen heilig.

Das ist besonders für Anleger wichtig, die einen stabilen Einkommensstrom benötigen. Beispielsweise um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Wenn man die Dividenden nicht zum Leben braucht, so kann man sie wieder reinvestieren und in jeder Marktlage Liquidität generieren, um bei rückläufigen Kursen nachzukaufen.

Steuer im Blick behalten

Einen Nachteil haben die Dividenden dennoch: die Steuer. Bei der Ausschüttung werden Ertragsteuern fällig, die den Ausschüttungsbetrag und damit die Rendite entsprechend reduzieren.

In einem solchen Fall wäre es natürlich sinnvoller, ein Unternehmen wie Amazon oder Alphabet zu besitzen. Hier gibt es zwar keine Dividenden, dafür aber umso höhere Kursgewinne. 

Diese wiederum sind, sofern sie nicht realisiert wurden, vorerst steuerfrei. Erst beim Verkauf der Anlage sind die Gewinne zu versteuern. Und das kann unter Ausnutzung des Zinseszinseffektes einen deutlichen Mehrwert schaffen.

Der Artikel 100 Jahre Dividenden: Diese Aktien haben es vorgemacht … doch es gibt ein Problem! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Colgate-Palmolive, Microsoft, Alphabet, Amazon und Royal Bank of Canada. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Frank Seehawer, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFSeehawer)


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Quelle: Aktienwelt360