FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einer weiteren Gewinnwarnung müssen die Anleger von Synlab erneut heftige Kursverluste verkraften. Die Aktien des Labordienstleisters brachen um 23,5 Prozent ein auf ein Rekordtief von 7,88 Euro. Aktionäre der ersten Stunde hatten beim Börsengang im April 2021 noch 18 Euro hinblättern müssen. Zu Hochzeiten der Corona-Pandemie hatten sie dann gar 25 Euro gekostet.

Synlab wurde mit der Zahlenvorlage beim Ausblick auf 2023 wegen einer geringeren Nachfrage und geringerer Preise für seine Corona-Tests noch skeptischer für Umsatz und operatives Ergebnis. "Schon wieder eine Gewinnwarnung" - so überschrieb Analyst David Adlington von JPMorgan seine erste Reaktion auf die Veröffentlichungen.

Die Mitte der neuen Ziele bedeuten massiven Korrekturbedarf der Markterwartungen von 10 Prozent beim Umsatz, 20 Prozent beim bereinigten operativen Gewinn und sogar 30 Prozent beim bereinigten Ergebnis je Aktie, so Adlington. Er stuft Synlab aktuell mit "Neutral" ein.

Christophe-Raphael Ganet vom Investmenthaus Oddo BHF warf sogar prompt die Flinte ins Korn und drehte sein "Outperform" in ein "Underperform". "Das Covid-Kliff ist nun Realität" schrieb er. Besonders überraschend findet er allerdings die geringen Impulse durch Zukäufe./ag/mis

Quelle: dpa-AFX