FRANKFURT (dpa-AFX) - Aussagen von Vitesco zur Elektroantriebs-Strategie beim Kapitalmarkttag sind am Dienstag bei den Anlegern durchwachsen aufgenommen worden. Zuerst schlug der Kurs nach oben aus, dann aber tauchte er deutlich ins Minus ab. Zuletzt verloren die Papiere in einem schlechten Marktumfeld 3,6 Prozent an Wert. Die Automobilbranche stand bei Anlegern allgemein recht weit oben auf der Verkaufsliste.

Der Autozulieferer Vitesco hat sich für die kommenden Jahre viel Wachstum mit Komponenten für Elektroautos vorgenommen. Bis 2026 soll der Umsatz mit diesen auf insgesamt etwa 5 Milliarden Euro anziehen, und bis 2030 sollen sich sogar bis zu 12 Milliarden Euro aufhäufen. Bekannt wurde außerdem, dass Vitesco für das Geschäftsjahr 2023 erstmals eine Dividende zahlen will.

Analyst Romain Gourvil von der Berenberg Bank äußerte sich am Dienstag unabhängig von den Aussagen anlässlich des Kapitalmarkttags und lobte dabei die Positionierung von Vitesco im Bereich der Elektroantriebe. Die Dynamik in diesem Geschäft nehme deutlich zu und dies schneller als erwartet. Gourvil schränkte aber zugleich ein, dass es dabei Abstriche in puncto Profitabilität gebe.

"Die langfristigen Margen aus dem Bereich der Elektrifizierung werden voraussichtlich deutlich unter dem normalisierten Niveau der anderen Kerngeschäfte von Vitesco bleiben", so der Experte. Dies spiegelte sich am Dienstag auch in weiteren Details vom Kapitalmarkttag wider: 2024 soll das Elektrifizierungsgeschäft erstmals profitabel werden, bis 2026 wird mit einer operativen Umsatzrendite von 7 bis 9 Prozent geplant. Im herkömmlichen Antriebsgeschäft kalkuliert die ehemalige Continental-Tochter mit prozentual zweistelligen Margen./tih/tav

Quelle: dpa-AFX