NEW YORK (dpa-AFX) - Vor dem Hintergrund des laufenden Notenbanken-Gipfels in Jackson Hole haben sich die Anleger an den US-Börsen am Freitag verhalten optimistisch gegeben. Die Konjunkturdaten an diesem Tag fanden zugleich kaum Beachtung. Die Auftragseingänge für langlebige Güter waren im Juli stärker als erwartet zurückgegangen. Ohne Berücksichtigung der Aufträge für Transportgüter waren sie allerdings deutlicher als vorhergesagt gestiegen.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann rund zwei Stunden vor Handelsschluss 0,31 Prozent auf 21 850,41 Punkte, womit sich das bisherige Wochenplus auf 0,8 Prozent summiert. Auf Monatssicht jedoch (Schlussstand 31. Juli) zeigt er sich moderat im Minus.

Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es vor dem Wochenende um 0,34 Prozent auf 2447,28 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 sank hingegen um 0,09 Prozent auf 5829,30 Punkte.

Die US-Notenbankvorsitzende Janet Yellen hatte sich zwar nicht wie erhofft zur kurzfristigen Zinspolitik oder zum Startzeitpunkt des angepeilten Abbaus der billionenschweren Fed-Bilanz geäußert, doch wurde das am US-Aktienmarkt keineswegs nur mit Enttäuschung aufgenommen. Nach Einschätzung von Paul Asworth, US-Analyst bei Capital Economics, könnte der bisher für Dezember erwartete nächste Zinsschritt in Frage stehen, falls der US-Kongress in Sachen Anhebung der Schuldenobergrenze zögere. Damit blieben Aktien nach wie vor etwa im Vergleich zu Anleihen attraktiver.

Im späteren Handelsverlauf könnte noch der anstehenden Rede von EZB-Präsident Mario Draghi besondere Aufmerksamkeit zukommen. Dabei wird vor allem auf Signale über die künftige Handhabung des billionenschweren Anleihekaufprogramms gehofft.

Unter den Einzelwerten blieb es insgesamt recht ruhig. Die Papiere von Abercrombie & Fitch , die tags zuvor nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen um rund 17 Prozent hochgesprungen waren, legten nun um weitere rund 7 Prozent zu. Einige positive Analystenkommentare zu dem Textilhändler gaben weiteren Auftrieb. Unter anderem schrieb die Citigroup über die Aktie, sie sei "zu attraktiv, um sie zu ignorieren".

Dagegen lastete ein skeptischer Kommentar der Investmentbank Jefferies auf den Anteilscheinen von Twitter . Analyst Brent Thill hatte die Einstufung von "Buy" auf "Hold" gesenkt und geschrieben, es gebe bessere Aktien aus dem Bereich Soziale Medien. Zuvorderst nannte er dabei Facebook . Der Kurznachrichtendienst Twitter habe hingegen zwar viele Nutzer, aber das Geldverdienen falle dem Konzern schwer. Twitter büßten daraufhin fast 2 Prozent ein. Facebook gaben trotz des Lobes um fast 1 Prozent nach.

Amazon rückten wegen der zum 1. September anstehenden Aufnahme in den S&P 100 in den Blick. Sie zeigten sich an der Nasdaq zuletzt mit 0,6 Prozent im Minus. Wie der Index-Anbieter S&P Dow Jones Indizes am Vorabend mitgeteilt hatte, wird der Onlinehändler den Chemiekonzern E.I. Du Pont de Nemours im S&P-Auswahlindex 100 ersetzen. Dessen Aktien legten um 0,4 Prozent zu./ck/he