von Oskar Herbert

Düsseldorf, 15.01.2015: Für die Gläubiger der 8%-Anleihe von Hellenic Petroleum sowie für ganz Griechenland ist die aktuelle Situation in doppelter Hinsicht problematisch: Der niedrige Ölpreis erschwert die aktuell laufenden Geschäfte der griechischen Ölfirma. Er entwertet die Vorkommen in der Ägäis. Diese Vorkommen sollten die Basis sein für künftige Geschäfte von Hellenic Petroleum sowie für die Steuereinnahmen Griechenlands. In Kürze wird auch noch eine neue Regierung für das Land gewählt, in dem vor bald fünf Jahren die Euro-Krise offensichtlich wurde. Was dann mit den Verpflichtungen aus den europäischen Rettungsverträgen wird? Die Kapitalmärkte sehen das nicht als besonders kritisch an. Die Kurse steigen. Hellenic Petroleum kommt nicht so einfach aus den Verbindlichkeiten, z.B. der 8%-Anleihe bis 2017 heraus. Im Falle einer Zahlungsunwilligkeit werden die Hellenic-Gläubiger auf die Vermögenswerte der eigentlich gar nicht hoffnungslosen Petro-Firma zugreifen. Verstaatlichen geht auch nicht: Dann droht den Griechen ein Tribunal vor der Weltbank in Washington. Solche Verfahren vor diesem ICSID-Tribunal schützen Anleger vor staatlicher Willkür. Was die Schiedsrichter des Tribunals entscheiden, wird in jedem Fall exekutiert und aus allen Quellen eingetrieben. So weit wollen es viele Anleger jedoch nicht kommen lassen: Sie haben in großem Stil Anleihen von Hellenic Petro verkauft. Und sie haben Käufer gefunden, die zuletzt sogar bereit waren, wieder mehr als 93% und 94% für diese Papiere zu bezahlen. Am 10.5.2015 werden die nächsten Halbjahres-Zinsen fällig. Am 10.5.2017 ist dann auch Zahltag für den Hellenic-Nennwert. Geht alles gut, wären das dann 10% Rendite.

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Kurse steigen, weil die Preise sinken

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