Neben der Zinserhöhung präsentiert die US-Notenbank Fed am Mittwoch auch die Schlussrate. Staatsanleihen könnten die Entscheidung besser verdauen als die Aktienmärkte, meinen Experten. Was bedeutet das für Anleger?

Mit der Ankündigung der Zinserhöhung heute Abend wird die Fed auch ihren “Dot”-Plan für 2023 vorstellen. Das ist eine Punktgrafik, welche die Fed viermal im Jahr herausgibt. Sie beinhaltet die Zielzinssatz-Prognose für das Ende der nächsten drei Kalenderjahre. Jeweils ein Punkt stellt die Prognose eines anonymen Fed-Beamten dar.

Derzeit geht die Fed von einem Zielzinssatz (Fed Funds Rate) von etwa 3,8 Prozent für 2023 aus, wie CNBC berichtet. Dabei bezieht sich die Zentralbank auf ihre Prognosen von Juni. Am Dienstag rechnete der Wachstumsmarkt mit einem Leitzins von 4,5 Prozent für April nächsten Jahres.

Analyst Michael Schumacher von Wells Fargo zufolge sind die Renditen der zwei- und zehnjährigen Staatsanleihen nach den letzten drei Zinserhöhungen der Fed - im Mai, Juni und Juli - gesunken. Nach der März-Sitzung, auf der sich die Fed erstmals von der Nullzinspolitik verabschiedete, stiegen die Renditen leicht an.

Analysten sind sich uneinig, bei welchem Wert die Zinsschritte der Fed ein Ende finden könnten. Einige gehen von einer Fed Funds Rate von vier Prozent aus, während das Investmentbanking-Unternehmen NatWest Market einen Wert von bis zu fünf Prozent erwartet. Wenn die Fed den Zinssatz wie erwartet am Mittwochabend um 75 Basispunkte anhebt, könnte das Ziel auch eine Spanne von drei bis 3,25 Prozent sein.

"Wenn man dies als einen Tanz der Fed bezeichnen könnte, ist der Anleihemarkt führend", so Stovall. "Die Fed gibt das Tempo an. Wenn sie aggressiver klingt, beschleunigt sie das Tempo. Das könnte meiner Meinung nach dazu führen, dass die Märkte und die Wirtschaft aus dem Takt geraten."

Der endgültige Zinssatz ist angesichts der hohen US-Verbraucherinflation im August in den Fokus der Anleger gerückt. Ökonomen hatten eigentlich einen leichten Rückgang erwartet. Die aggressiven Zinsschritte der Fed stellen die Aktienmärkte auf den Kopf, sodass Anleger nach inflationsgeschützten Anlageklassen suchen. Ob sie einen sicheren Hafen in Staatsanleihen finden, ist unklar – gerade, wenn die Fed die Zinserhöhungen wieder verlangsamt. Strategen sagen, dass die Fed zwar einen Zielzins prognostizieren könnte, dieser aber wahrscheinlich nicht endgültig stehen wird, da die Aussichten für Inflation und Wirtschaft unklar seien.

 "Die Fed wird klarstellen, dass wir bei den Fed Funds eine vier vor dem Komma stehen und bleiben wird. Aber werden sie die Idee einer harten Landung aufgreifen?", sagt Robert Tipp, Chef-Anlagestratege bei PGIM Fixed Income. "Und glauben sie, dass wir ein viel langsameres Wachstum brauchen, oder werden sie erst langsamer und vorsichtiger werden, wenn wir uns in die Rezession bewegen bewegen?" Laut dem Analysten besteht eine 50-prozentige Chance, dass die Fed die Zinsen nie über vier Prozent anheben werde, da sich die wirtschaftliche Schwäche bereits auf dem Immobilienmarkt bemerkbar mache.

Autorin: Sarah Stemper, wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online