FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre Anleihenbestände von März 2023 an schrittweise zurückfahren. Gelder aus auslaufenden Wertpapieren ihres billionenschweren allgemeinen Kaufprogramms APP werden ab dann somit nicht mehr in vollem Umfang in den Kauf neuer Anleihen gesteckt. Das teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt nach einer Sitzung des EZB-Rates mit. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden.

Die Währungshüter hatten angesichts der lange Zeit gefährlich niedrigen Inflation im März 2015 in großem Stil mit dem Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren begonnen. Die EZB sorgte sich vor einer gefährlichen Spirale aus Preissenkungen auf breiter Front und damit einhergehend einer schrumpfenden Wirtschaft.

Inzwischen ist die Inflation im Euroraum, angeschoben von hohen Energie- und Lebensmittelsmittelpreisen, deutlich gestiegen. Daher stellte die EZB zum 1. Juli 2022 den Kauf neuer Wertpapiere im Rahmen des Kaufprogramms APP ein. Gelder aus Papieren, deren Laufzeit endet, wurden bislang aber in vollem Umfang wieder neu angelegt. Ingesamt steckten die Euro-Notenbanken im Rahmen des Programms bis Ende November des laufenden Jahres mehr als 3,4 Billionen Euro in Staatsanleihen und Unternehmenspapiere./mar/DP/jha