aushaftendes Volumen 8,6 Mrd., wechselkursbereinigt um 85%
weniger als 2008
Wien (APA-ots) - Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten
(FX-Kreditvolumen) an private Haushalte ist 2022 wechselkursbereinigt
um 1,6 Mrd. oder -16,0% zurückgegangen. Allein im 4. Quartal betrug
der Rückgang wechselkursbereinigt 330 Mio. oder -3,6% gegenüber dem
Vorquartal. Zum Jahresultimo 2022 hafteten damit in absoluten Zahlen
in Euro 8,6 Mrd. in fremder Währung aus; 2021 waren es noch 9,8
Mrd. Insgesamt konnte das an private Haushalte aushaftende
FX-Kreditvolumen seit Verhängung des Neuvergabe-Stopps im Herbst 2008
und den begleitenden Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos
wechselkursbereinigt um 40,4 Mrd. oder -85% gesenkt werden.
Der Fremdwährungsanteil an allen aushaftenden Krediten an private
Haushalte lag damit Ende 2022 nur mehr bei 4,7%; zum Höhepunkt des
FX-Kreditbooms betrug dieser Anteil noch 31,8%. Mit 97,9% entfällt
der Großteil des FX-Forderungsvolumens auf Schweizer Franken und der
Rest beinahe zur Gänze auf Japanische Yen. Seit Anfang 2008 hat der
Schweizer Franken bis 31. Dezember 2022 um 67,9% aufgewertet (rund 8
Prozentpunkte davon allein 2022). Dies geht aus der Erhebung der FMA
zur Entwicklung der FX-Kredite im 4. Quartal 2022 hervor.
Fremdwährungskredite mahnen zu vorsichtiger und nachhaltiger
Kreditvergabe
"Wer in den Boom-Jahren der Fremdwährungskredite seine
Finanzierung spekulativ in Schweizer Franken aufgenommen hat, muss
letztlich um bis zu zwei Drittel mehr für die Tilgung aufwenden als
er ursprünglich geplant hatte. Das zeigt, wie wichtig eine
nachhaltige Kreditvergabepolitik ist, die auf die
Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers fokussiert und nicht auf die
hypothekarische Besicherung durch die Immobilie," so der FMA-Vorstand
Helmut Ettl und Eduard Müller: "Überdies war ein großer Teil der
Fremdwährungskredite endfällig mit Tilgungsträger abgeschlossen. Das
heißt, während der Laufzeit wurden lediglich die Zinsen auf den
Kredit gezahlt, die endfällige Tilgung der aufgenommenen Kreditsumme
sollte ein parallel abgeschlossenes und bedientes Anlageprodukt am
Kapitalmarkt erwirtschaften. Das schlug in aller Regel fehl: Nur bei
drei von zehn der 2021 getilgten Kredite hat der Tilgungsträger die
Tilgungssumme tatsächlich erwirtschaftet. Und nicht einmal die Hälfte
jener Kreditnehmer, bei denen der Tilgungsträger nicht ausreichte,
konnte die so entstandene Deckungslücke durch zusätzliches Vermögen
ausgleichen."
Rückfragehinweis:
Finanzmarktaufsicht
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
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