Der Autokonzern steigt ins Bergbaugeschäft ein, um Kosten zu senken und unabhängiger von China zu werden. Die Anleger überzeugt das zumindest vorerst nicht.

Volkswagen weitet seine Batteriezellproduktion aus und plant direkte Investments in Rohstoff-Minen. Durch die Beteiligungen an Bergbaugesellschaften will VW seine Kosten für Batteriezellen senken und die Batterie-Tochter PowerCo zu einem globalen Player ausbauen. "Der Flaschenhals bei den Rohstoffen sind die Abbaukapazitäten. Deshalb müssen wir auch direkt in Minen investieren", sagte Technikvorstand Thomas Schmall in einem Interview am Freitag, ohne Namen oder Standorte der Minen zu verraten.

Was bereits feststeht: Der Wolfsburger Autobauer zieht derzeit ein Netz an Batteriefabriken hoch. Schmall gab das Interview anlässlich der Grundsteinlegung einer neuen Gigafabrik in Valencia. In der spanischen Hafenstadt soll im Jahr 2026 die Produktion von VWs sogenannter Einheitszelle anlaufen. Insgesamt sollen in Europa bis 2030 sechs Zellfabriken mit insgesamt 240 Gigawattstunden Leistung entstehen.

Das langfristige Ziel hinter den Expansionsbestrebungen ist es, die Stückzahlen zu so weit zu senken, dass VW seine Elektroautos für weniger als 20.000 Euro anbieten und dadurch massentauglich machen kann. Dafür müssen die Wolfsburger unabhängiger von Rohstoff-Lieferanten aus Asien werden.

VW will also konkurrenzfähiger werden und langfristig Kosten senken – eigentlich gute Nachrichten. An der Börse sieht man das anscheinend anders: Die Aktie konnte zum Wochenschluss nicht profitieren und fällt Freitagvormittag circa zwei Prozent auf unter 122 Euro.

Eine mögliche Erklärung: Höhere Investitionen stellen klarerweise eine finanzielle Belastung dar, welche den Free-Cashflow-Ausblick drückt. Oder in anderen Worten: Es stehen weniger Mittel für Dividendenausschüttungen zur Verfügung. Das Papier scheint angeschlagen. Zu den aktuell neun Kaufen-Empfehlungen gesellen sich sechs "Halten" sowie eine Verkaufen-Empfehlung. Das mittlere Kursziel der Analysten liegt bei 173,88 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der erwarteten Gewinne für 2023 beträgt 4. Damit ist der Autobauer sehr günstig bewertet.

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(tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online