BRASILIA (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist zum Auftakt einer Lateinamerika-Reise am Montag von Brasiliens Umweltministerin Marina Silva empfangen worden. Bei dem Gespräch in der Hauptstadt Brasilia dürfte vor dem Hintergrund der Klimakrise die Lage im Amazonasgebiet im Mittelpunkt stehen. Zusammen mit Baerbock hält sich Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Südamerikas größtem Land auf. Heil will sich um die Anwerbung brasilianischer Pflegekräfte für den deutschen Arbeitsmarkt bemühen.

Das brasilianische Amazonasgebiet - etwa so groß wie Westeuropa - gilt als wichtiger CO2-Speicher. Als größter Regenwald der Welt mit einer Fläche von sieben Millionen Quadratkilometern bindet das Gebiet nach einem Bericht der Naturschutzorganisation WWF zwölf Prozent des Süßwassers der Erde. Nach WWF-Angaben sind schon 20 Prozent der ursprünglichen Fläche zerstört. Bei 25 Prozent könnte demnach ein Kipppunkt erreicht werden, von dem an sich das Ökosystem nicht mehr regenerieren kann.

In der der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro nahmen Abholzungen und Brandrodungen im Amazonasgebiet kräftig zu. Der neue Präsident Luiz Inácio Lula da Silva galt in seinen beiden ersten Amtszeiten auch nicht gerade als Grüner. Lula versprach bei der Rückkehr ins Amt zu Beginn des Jahres jedoch, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. So ging die Polizei zuletzt mit einem Großeinsatz gegen Goldsucher vor./bk/DP/mis

Quelle: dpa-AFX