DUBLIN (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern CRH hat im vergangenen Jahr steigenden Kosten getrotzt und dank guter Geschäfte in der amerikanischen Region seinen Gewinn gesteigert. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 13 Prozent auf 5,6 Milliarden US-Dollar (knapp 5,3 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Dublin mitteilte. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet. Während in Amerika das operative Ergebnis zulegte, sank es in Europa - belastet vor allem durch negative Währungseffekte und höhere Energiekosten. Die Aktie zog in den ersten Handelsminuten deutlich an und kletterte um neun Prozent auf das Rekordhoch von 48,65 Euro.

CRH macht dabei inzwischen 75 Prozent operativen Gewinns in Nordamerika und sieht im US-Geschäft den Wachstumstreiber für die künftige Entwicklung. Deswegen will der Baustoffkonzern die Hauptnotierung (Primärlisting) seiner Aktie von Europa in die USA verlegen. CRH erhofft sich dadurch noch bessere Wachstumschancen und Akquisitionsmöglichkeiten sowie eine höhere Profitabilität. Dies sei im besten Interesse der Aktionäre. Der Unternehmenssitz soll dabei weiter in Irland bleiben, Abwanderungsgedanken hegt CRH eigenen Angaben zufolge nicht. CRH ist bislang in Europa notiert und im EuroStoxx 50 gelistet.

Der Umsatz von CRH legte 2022 um 12 Prozent auf 32,7 Milliarden Dollar zu. Dabei profitierte das Unternehmen von einer anhaltend soliden Nachfrage und höheren Preisen. Unter dem Strich verdiente der Baustoffkonzern 3,9 Milliarden Dollar und damit deutlich mehr als die 2,6 Milliarden im Vorjahr. Aktionäre sollen eine Dividende von insgesamt 1,27 Dollar je Aktie erhalten, sechs Cents mehr als im Vorjahr. Davon entfallen 1,03 Dollar auf die Schlussdividende.

Für das laufende Jahr geht der Konzern von einer anhaltend robusten Nachfrage und steigenden Preise aus - trotz des unsicheren Umfeldes und anhaltend hohen Kosten. Die Aktivitäten in Nordamerika sollten von Preiserhöhungen sowie einer robusten Nachfrage insbesondere im Infrastrukturbereich profitieren, gestützt durch Subventionen der öffentlichen Hand. In Europa sollten steigende Preise insgesamt niedrigere Volumina ausgleichen können./nas/zb/mis

Quelle: dpa-AFX