DSCHIDDA (dpa-AFX) - Am dritten Tag seiner Nahostreise ist US-Präsident Joe Biden in der Küstenstadt Dschidda in Saudi-Arabien eingetroffen. Die Präsidentenmaschine Air Force One landete dort am Freitagabend, wie auf Bildern des Fernsehsenders Al-Arabija zu sehen war. Geplant war am Freitag unter anderem ein Treffen mit dem saudischen König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman. Am Samstag wollte Biden an einem Gipfel des Golf-Kooperationsrats teilnehmen.

Der Besuch in der streng konservativen Monarchie, wo die Frauen- und Menschenrechte trotz einiger Lockerungen bis heute stark eingeschränkt sind, brachte Biden vorab und noch während der Reise viel Kritik ein.

Biden steht in den USA wegen der stark gestiegenen Spritpreise enorm unter Druck - und das knapp vier Monate vor den wichtigen Kongresswahlen. Saudi-Arabien ist einer der größten Ölproduzenten weltweit. Vorwürfe, er würde mit seiner Reise nun Menschenrechte dem Verlangen nach billigerem Öl unterordnen, weist Biden zurück.

Über Ölfördermengen entscheidet die Öl-Allianz Opec+. Seit Monaten fährt das Kartell aus mehr als 20 Staaten unter Führung Russlands und Saudi-Arabiens den Kurs einer nur moderaten Öffnung des Ölhahns. Ein höheres Angebot würde die stark gestiegenen Benzinpreise dämpfen.

Im Wahlkampf 2019 hatte Biden versprochen, die Führung in Riad für den Mord an dem regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zur Verantwortung zu ziehen. Khashoggi wurde im Herbst 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando getötet./jot/DP/men