FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Hohes Vertrauen in Aktien der Biotech-, Internet- und Energiebranche. Auch
Mischfonds kommen an.
12. Juli 2018. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Immer neue Ankündigungen über
Strafzölle und damit einhergehende Schwankungen an den Aktienmärkten
bestimmen das Bild im Handel mit aktiv verwalteten Fonds. "Wir verbuchen bei
sommerlich reduzierten Aktivitäten insgesamt überwiegend Verkäufe", meldet
Matthias Präger von der Baader Bank und ist nicht überrascht. Immerhin lägen
zwischen dem Hoch und Tief beim DAX seit Mitte Juni rund 1.000 Punkte.
Für Jan Duisberg ist bei genauerem Hinschauen an den wichtigsten Märkten
abgesehen von der Aufwertung des US-Dollars mit jeder Meldung über neue
Handelsbarrieren bislang aber nicht sehr viel passiert. Anders sehe es in
vielen Schwellenländern aus. Dort stünden die Aktienbörsen deutlich stärker
unter Druck. Das Zusammenspiel zwischen steigenden Zinsen und einem teurer
werdenden Greenback gegenüber lokalen Währungen treibe die Kreditkosten
überproportional in die Höhe, sofern die Verbindlichkeiten auf US-Dollar
lauten. Diese Entwicklung habe sich zwar jeder ausmahlen können. "Wenn es
dann passiert, ist die Überraschung trotzdem groß."
Einzelne Branchen selektiv gesucht
Vor dem Hintergrund unruhiger Märkte macht Duisberg Zuspruch für
Biotechnologie-Aktien aus. Als umsatzstärkster Wert sei der DWS Biotech (WKN
976997) besonders häufig gefragt. "Der Fonds zählt bei uns zu den
Flaggschiffen." In den vergangenen drei Monaten kommt das Portfolio auf ein
Plus von 17 Prozent, auf Vierwochenbasis immerhin auf 7 Prozent. Von den
gewohnt größeren Schwankungen im Sektor ließen sich Anleger so schnell nicht
aus der Ruhe bringen. "Eine Volatilität zwischen 2 und 3 Prozent an einem
Tag sind keine Seltenheit."
Das Interesse an Energieaktien beispielsweise im US-Dollar notierten
BlackRock Global Funds - World Energy Fund ( WKN 632995 ) führt der Händler
unter anderem auf die gestiegenen Ölpreise zurück. Das Fonds-Management
investiert weltweit mindestens 70 Prozent seines Vermögens in Aktien von
Unternehmen, die in der Erforschung und Erschließung von Energiequellen bzw.
der Energieerzeugung und -versorgung aktiv sind. "Anleger positionierten
sich zumeist."
Auf viel Gegenliebe stößt Duisberg zufolge der Nordinternet ( WKN 978530 ) von
Amundi. Dieser setzt seinen Anlageschwerpunkt auf führende Unternehmen der
Internetbranche. Dazu gehören Amazon, Facebook, Netflix, PayPal und
Alphabet. Anleger mit einem langen Atem hatten ein gutes Händchen. In den
vergangenen zehn Jahren kommt der Fonds auf eine Gesamtperformance von über
460 Prozent.
US-Dollar Investments überzeugen
Die Schwankungen beim deutschen Aktienindex nutzen die Kunden der Baader
Bank zumeist für Verkäufe, wie Präger anmerkt. Von kleinen und mittelgroßen
deutschen Unternehmen etwa im FPM Funds Stockpicker Germany Small/Mid Cap
( WKN A0DN1Q ) trennten sich Anleger unterm Strich ebenso wie von hiesigen
Standard- und Nebenwerten im MainFirst Germany Fund ( WKN A0RAJP ). Allenfalls
Bluechips im Fondak ( WKN 847101 ) landeten häufiger in den Depots als sie
rausgingen. Auch international aufgestellte Portfolios wie der DWS
Vermögensbildungsfonds ( WKN 847652 ) und DWS Top Dividende ( WKN 984811 )
würden per Saldo abgestoßen. Gegen den Strom schwimme der in US-Dollar
geführte Morgan Stanley Global Opportunity Fund ( WKN A1H6XK ). "Hier
überwiegen die Käufe."
Kaum Augen für Asien
Für asiatische Werte interessierten sich die Baader Bank-Kunden derzeit
seltener. Auf überschaubarem Niveau sei der Baring Hong Kong China Fund (WKN
972840) abgestoßen und der auf US-Dollar lautende UBS Equity Fund - China
Opportunity Fund ( WKN 986579 ) zwar gekauft worden. "Als echte Tendenz geht
das aber nicht durch."
Gemischtes ins Depot
Mischfonds kämen bei den Kunden der ICF Bank wie gewohnt gut an. Neben dem
beliebten Klassiker Flossbach von Storch Multiple Opportunities ( WKN A0M430 )
überzeuge auch der Multiple Opportunities II ( WKN A1W17Y ) mit einem
ähnlichen Investitionsansatz. Bei beiden stehen dem Fondsmanagement das
gesamte Wertpapier-Universum offen. Neben Aktien, Anleihen und
Geldmarktinstrumenten darf die Gesellschaft bei Version eins bis zu 15
Prozent des Vermögens direkt und bis zu 10 Prozent indirekt beispielsweise
in Gold investieren. Indirekte Engagements in Edelmetallen sind bei Version
zwei bis zu 20 Prozent erlaubt.
von: Iris Merker, 12. Juli 2018
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