FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 27. September 2017. Fondsanleger bevorzugen marktbreite internationale Aktienportfolios. Auch Mischfonds, asiatische Bluechips sowie hiesige Unternehmen aus der zweiten Reihe finden Abnehmer.

Börse Frankfurt. Bewegungsarme Börsen prägen laut Händler das Geschäft mit aktiv verwalteten Fonds. "Der Aktienmarkt gibt derzeit nicht allzu viel her", bemerkt Andreas Kehnen von der Baader Bank. Auch der Ausgang der Bundestagswahl habe keine neuen Impulse geliefert. Anleger beschäftigten sich vermutlich zunächst mit den möglichen Auswirkungen einer neuen Regierung.

Fokus auf deutsche Smallcaps

In einzelnen Sparten sei dennoch einiges los. Dazu gehörten Publikumsfonds mit hiesigen und europäischen Aktien. "Trotz zum Teil stattlicher Kurse dominieren die Zuflüsse." Etwa griffen Anleger unterm Strich zum Lupus alpha Smaller German Champions ( WKN 974564 ), der überwiegend auf kleine und mittlere deutsche Gesellschaften setzt und sich dabei an der Entwicklung von MDAX und SDAX orientiert. Der zumeist gefragte FPM Funds Stockpicker Germany Small/Mid Cap ( WKN A0DN1Q ) bevorzugt ebenfalls kleine und mittelgroße deutsche Aktien mit einer Marktkapitalisierung bis maximal 10 Milliarden Euro. Die gesamte Aktienquote beziffert der Emittent mit 75 Prozent oder darüber, wobei einbezogene Unternehmen aus einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union, Norwegen oder Island stammen müsse. Mit gut 35 Prozent seit Jahresbeginn könne sich die Performance durchaus sehen lassen. Vom überwiegend in deutschen Standardwerten engagierten Allianz Thesaurus ( WKN 847501 ) sowie dem Fidelity European Growth ( WKN 973270 ) verabschiedeten sich Investoren per Saldo.

Anleger setzen auf Gemischtes

Mischfonds gehören bei der ICF Bank zu den beliebtesten Produkten, wie Ivo Orlemann meldet. Zu den Umsatzspitzenreitern gehöre etwa der Nordea Stable Return Fund ( WKN A0J3XL ), der unter anderem in Aktien und festverzinsliche Wertpapiere investiert, inklusive High-Yield-Produkte aus Schwellenländern. "Hier verbuchen wir überwiegend Zuflüsse." Gleich drei Floßbach von Storch-Produkte stünden bei Anlegern hoch im Kurs. Während Multiple Opportunities II ( WKN A1W17Y ) und Multi Asset Balanced ( WKN A0M43W ) überwiegend Zuspruch erführen, handelten Anleger einen weitereren Multi Opportunity-Fonds ( WKN A0M430 ) rege in beide Richtungen. Das gelte auch für den Kapital Plus ( WKN 847625 ), der die Mittel vorwiegend in auf Euro lautende verzinsliche Wertpapieren anlegt und etwa 30 Prozent des Vermögens in Aktien europäischer Unternehmen steckt.

Zuspruch für asiatische Aktien

Mit Blick auf Asien dominieren laut Kehnen seit Wochen die Zuflüsse. Die asiatischen Märkte könnten sich trotz des Nordkorea-Konflikts ganz gut behaupten. "Insbesondere China überzeugt mit einer soliden Konjunktur", begründet der Händler. Das spiegele sich in den Aktienkursen wider. Etwa liege der CSI 300 Index mit seinen 300 größten an den Börsen Shanghai und Shenzhen gelisteten Unternehmen seit Jahresbeginn bei plus 15 Prozent. In der Umsatzstatistik kämen der Asian Smaller Companies Fund ( WKN A1JTXT ) ebenso wie der China Consumer ( WKN A1JH3J ), beide von Fidelity Funds, besonders häufig auf der Kaufseite zum Tragen. Gleichzeitig trennten sich Anleger vom Fidelity Funds - China Consumer (WKN A1JH3J) und Baring Hong Kong China Fund ( WKN 933583 ) und Fidelity Funds Asia Focus ( WKN 986394 ).

Risiken breiter streuen

Die vergleichsweise größten Umsätze macht Kehnen im Handel mit international engagierten Publikumsfonds aus. "Das liegt vermutlich an der meist breiteren Streuung der Portfolios." Anleger legten sich zum Beispiel per Saldo den in US-Dollar geführten Morgan Stanley Global Opportunity Fund ( WKN A1H6XK ) ins Depot. Unterm Strich gesucht sei auch der DWS Akkumula ( WKN 847402 ), der rund um den Globus investiert und seine Bluechips auf Basis fundamentaler Kriterien auswählt.

Vereinzelt Abflüsse gebe es vom DWS Top Portfolio Offensiv ( WKN 984801 ), und auch der einst von Robert Geiss beworbene Patriarch Classic Dividende 4 Plus ( WKN HAFX6R ) würde mehrheitlich abgestoßen. Das liege vermutlich an der miserablen Performance.

Immobilienfonds bleiben Thema

Bei Immobilienfonds geht wie gewohnt einiges um, wie Ivo Orlemann berichtet. Zu den Umsatzspitzenreitern gehörten der UniImmo Deutschland ( WKN 980550 ), der Deka Immobilien Europa ( WKN 980956 ), der hausInvest ( WKN 980701 ) und der Grundbesitz Europa ( WKN 980700 ). "Abhängig von der Notierung wird entweder ge- oder verkauft." Das sei in etwa vergleichbar mit Aktien. "Insgesamt halten sich Zu- und Abflüsse aber die Waage."

von: Iris Merker

27. September 2017, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)