STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Meistgehandelte Aktien

Deutschland

Nach einem rasanten Start ins Handelsjahr 2023 bremste der DAX seinen Aufwärtstrend in den vergangenen Handelstagen. Am Dienstag sorgten überraschend gute ZEW-Daten für positive Konjunkturaussichten in Deutschland und für gute Stimmung im deutschen Leitindex. Am Mittwoch wurde das bisherige Jahreshoch bei 15.269 Punkten erreicht. Schwache Zahlen aus den USA sorgten in der Folge für einen Dämpfer und lösten Gewinnmitnahmen im DAX aus. Am Donnerstag geht es bis auf 14.920 Punkte runter.

BASF

An der Börse Stuttgart wurden in der letzten Handelswoche die Aktien von BASF und Volkswagen am meisten gehandelt. 811 Preisfeststellungen brachten dabei BASF auf die Spitzenposition, Volkswagen folgt mit 675 Ausführungen. Der deutsche Chemiekonzern BASF veröffentlichte vorläufige Zahlen für 2022. Das Ergebnis nach Steuern liegt mit einem Verlust von 1,376 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahresergebnis und den Erwartungen der Analysten. Grund für den Verlust ist vor allem der Rückzug von WintershallDEA aus dem Russlandgeschäft. BASF musste deshalb insgesamt 7,3 Milliarden Euro auf seine WintershallDEA-Beteiligung abschreiben. Beim Umsatz konnte ein Plus von 11% auf 87,3 Milliarden Euro erreicht werden. Der Vorsteuergewinn (EBIT) liegt mit voraussichtlich 6,9 Milliarden Euro im erwarteten Rahmen. Im Wochenvergleich steht die BASF-Aktie nahezu unverändert bei 52,09 Euro. Analysten sehen ein durchschnittliches Kursziel von 56,67 Euro.

Volkswagen Vz.

Die Vorzugsaktien von Volkswagen waren in der letzten Handelswoche auf Platz zwei der meistgehandelten Inlandsaktien an der Euwax. Volkswagen veröffentlichte nun neue Absatzzahlen. So konnten im Dezember weltweit 18% mehr Autos verkauft werden. Insgesamt 842.300 Einheiten konnte der VW-Konzern verkaufen. Über das Gesamtjahr gesehen steht dennoch ein Minus von 7% bei einem Absatz von 8,26 Millionen Fahrzeugen. Profitieren konnte VW vor allem beim Absatz seiner vollelektrischen Fahrzeuge. Hier steht ein Verkaufsplus von 26% im Gesamtjahr 2022. Das entspricht einem Absatz von 572.100 Einheiten. Der Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge am VW-Gesamtabsatz konnte damit von 5,1% in 2021 auf 6,9% in 2022 gesteigert werden. Volkswagen möchte den Absatz seiner Elektro-Fahrzeuge im wichtigsten Markt China weiter steigern und plant einen Ausbau seiner Angebote im Einstiegssegment.

International

In der Vorwoche profitierte der Dow Jones von guten US-Inflationsdaten und den damit verbundenen Erwartungen einer Drosselung des Zinserhöhungstempos durch die FED. Das zog den Dow Jones zu Beginn der laufenden Handelswoche auf sein bisheriges Jahreshoch bei 34.489 Punkten. Am Mittwoch veröffentlichte Daten zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen in den USA fielen unerwartet schwach aus. Dadurch kehrten Sorgen vor einer Rezession in den USA zurück. Das versetzte dem Markt einen Dämpfer und sorgte für ein vorläufiges Ende der Jahresauftaktrally. Der Dow Jones startete den Handel am Donnerstag bei ca. 33.050 Punkten, das entspricht einem Minus von 0,7%. Ähnlich sieht es beim Technologie-Index US Tech 100 aus. Vom Jahreshoch bei 11.223 Punkten geht es nach den schwachen US-Zahlen nach unten. Zum Handelsstart am Donnerstag stehen 10.890 Punkte zu Buche. Spannung bringt die nun anstehende US-Berichtssaison.

Tesla

Die meistgehandelten Auslandsaktien waren in der letzten Handelswoche die Werte von Tesla mit 439 Preisfeststellungen, dicht gefolgt von Amazon mit 437 Ausführungen. Tesla verfehlte beim Absatz seine selbstgesteckten Ziele teilweise deutlich. Nun reagiert das Unternehmen mit Preisnachlässen für Kunden in Deutschland und den USA auf seine beliebten Model 3 und Model Y. Dagegen müssen Kunden bei den wieder verfügbaren Model S und Model X aufgrund einer Preiserhöhung um ca. 15.000 Euro tiefer in die Tasche greifen. Auch in China soll ein neues Bonusprogramm zum Kauf eines Teslas animieren. Dazu wurde bekannt, dass Tesla eine neue Gigafactory in Indonesien plant. Tesla-Chef Elon Musk muss sich unterdessen mit einer Klage auseinandersetzen. Grund ist ein Tweet aus 2018, in dem Musk ankündigte, Tesla von der Börse zu nehmen und dafür bereits feste Investoren- Zusagen zu haben. Dies stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. Elon Musk muss sich nun in San Francisco vor Gericht verantworten.

Amazon

Amazon Aktionäre hatten in 2022 kein leichtes Jahr. Am Jahresende stand ein Minus von über 40%. Zum allgemein guten Jahresstart 2023 zog auch der Kurs der Amazon-Aktie an und kletterte von ca. 82 US-Dollar auf ca. 98 US-Dollar. Zum Wochenschluss scheinen nun Gewinnmitnahmen das Geschehen an den Märkten zu bestimmen. Das zieht auch die Aktie des US-Konzerns mit. Am Donnerstag notiert Amazon 2% tiefer als am Vortag. Eine Aktie ist derzeit für 93,74 US-Dollar zu haben. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, dass die Netflix Erfolgsserie „Wednesday“ ab der neuen Staffel aufgrund des Zukaufs von MGM durch Amazon auf dessen Streamingplattform landen könnte. Analysten sehen für Amazon noch Potential und setzen die Aktie bei einem Kursziel von 125 US-Dollar auf buy.

Spezialeinblick

Steht der US-Dollar vor einer weiteren Abwertung?

Nach vielen Jahren der Dollar-Stärke hat sich das Blatt jüngst gewendet. Der Euro hat wieder aufgewertet und hat - nach Ansicht der BNP Analysten - noch viel vor sich. Wie Anleger von der Euro-Erholung profitieren können und warum es in den nächsten Monaten noch mal unruhig werden könnte, verrät Kemal Bagci von der BNP Paribas im Interview.

Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=9FHj0ERyjU4

Disclaimer:

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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Quelle: dpa-AFX