Die großen Indizes haben sich seit Jahresbeginn gut erholt. Eine Erholung, die viele Experten für die zweite Jahreshälfte 2023 erwartet hatten, wenn die Notenbanken ihre aggressive Zinspolitik beenden. Was ist noch drin?

Der S&P 500 legte im Januar bisher um 6,5 Prozent zu, der Nasdaq Composite sogar um zwölf Prozent. Aktien aus den Bereichen Technologie, Banken, Unterhaltung und Rohstoffe, die im vergangenen Jahr zum Teil herbe Kursverluste einstecken mussten, performten die ersten Wochen des Jahres erstaunlich gut. Defensive Titel wie Konsumgüterhersteller oder Versorger, die im Jahr 2022 nicht so hart getroffen wurden von den Marktturbulenzen, sind derzeit nicht so stark nachgefragt wie eben beispielsweise die Tech- oder Medien-Aktien.

So hat die Aktie von Warner Bros. Discovery seit dem 1. Januar um 50 Prozent zugelegtund gehört damit zu den bisherigen Top-Werten 2023. Auf Jahressicht liegt das verschuldete Medienunternehmen 40 Prozent im Minus. Ein weiterer Gewinner des noch jungen Jahres ist Tesla. Die Aktie stieg seit Beginn des Jahres um circa 60 Prozent. Auf Jahressicht ist der E-Auto-Pionier von Elon Musk 35 Prozent im Minus.

Geht es nach Tom Lee von Fundstrat ist für den Aktienmarkt in diesem Jahr eine Aufwärtsbewegung von 20 Prozent drin. Der Bulle ist laut dem Finanznachrichtenportal Barron’s der Meinung, dass die Inflation bereits Mitte 2022 ihren Höhepunkt erreichte und dass die Fed in diesem Jahr eine Kurskorrektur vornehmen muss. "Die in den vergangenen Wochen eingetroffenen Daten unterstützen unsere Ansicht, und daher zeigen sich die Aktien weitaus widerstandsfähiger als die Konsensmeinung", zitiert ihn das Portal. Dafür spreche der Verbraucherpreisindex zum Beispiel, der im Gegensatz zur Teuerungsrate in den vergangenen sechs Monaten nur um zwei Prozent stieg.

Das Gros der Marktexperten geht von einer weniger aggressiven Zinspolitik der Fed aus. Demnach könnte die US-Zentralbank den Leitzins am Mittwoch um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent anheben. "Die Bewertung ist kein Gegenwind", sagte Hank Smith, Leiter der Anlagestrategie bei Haverford Trust, gegenüber Barron’s und weiter: "Der S&P 500 ist mit dem 18-fachen der zukünftigen Gewinne bei sinkender Inflation nicht ungeheuerlich"

Smith ist optimistischer als der Analystenkonsens, der für den S&P 500 in diesem Jahr nur mit einem Anstieg der Gewinne um vier Prozent rechnet. Smith‘ Optimismus fußt auf einen schwächeren US-Dollar, die Chinas Wiedereröffnung, niedrigen Lagerbeständen und Kostensenkungsmaßnahmen, wie dem Barron’s Artikel zu entnehmen ist.

Für eine positive Rendite im Jahr 2023 spricht auch die Statistik. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es erst zwei Mal vor, das der S&P 500 zwei oder mehr Jahre hintereinander an Wert verlor. Die letzte Negativserie schrieb er in den Jahren von 2000 bis 2002.

Nicht so zuversichtlich ist das Team von Morgan Stanley. Wir befänden uns in der schlimmsten Gewinnrezession seit 2008. Die Analysten warnen Anleger davor, sich auf die derzeitige Aktienrallye stürzen.

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online