BERLIN (dpa-AFX) - Gut dreieinhalb Wochen nach der Wiederholungswahl in Berlin wollen Wahlsieger CDU und die SPD Koalitionsverhandlungen über eine schwarz-rote Landesregierung aufnehmen. Am Donnerstag (10.00 Uhr) soll die Dachgruppe erstmals zusammenkommen, das Kernteam der Verhandler von beiden Seiten. Ab Anfang nächster Woche sollen sich dann 13 Arbeitsgruppen regelmäßig treffen. Anfang April soll der Koalitionsvertrag vorliegen.

Werden sich beide Parteien einig, könnte der rot-grün-rote Senat bald Geschichte sein. SPD, Grüne und Linke regieren seit 2016 in der Hauptstadt. In einem schwarz-roten Senat soll der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Kai Wegner der erste christdemokratische Regierende Bürgermeister seit 2001 werden. Ein Bündnis zwischen Christ- und Sozialdemokraten gab es in Berlin zuletzt von 2011 bis 2016, damals mit der CDU als Juniorpartner.

Zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag wollen CDU und SPD den Zeitplan für die weiteren Treffen beschließen. Außerdem will die Dachgruppe die Arbeitsgruppen einsetzen, die sich in den kommenden Wochen um die Detailarbeit kümmern. Das Ziel beider Parteien ist, bis Anfang April einen Koalitionsvertrag vorzulegen. Bei der CDU muss dem ein Parteitag noch zustimmen, die SPD hat ein Mitgliedervotum geplant.

Die CDU hatte die Wiederholungswahl am 12. Februar nach dem amtlichen Ergebnis mit 28,2 Prozent klar gewonnen. SPD und Grüne bekamen beide 18,4 Prozent. Die Sozialdemokraten hatten mit 53 Stimmen nur einen kleinen Vorsprung vor den Grünen. Die Linke kam bei der Wahl auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1. Die FDP flog mit 4,6 Prozent aus dem Parlament./ah/DP/jha