Der CFD Handel erfordert Einsteigern wegen seiner hohen Risikoaffinität eine professionelle Vorbereitung ab. Zu schnell sind hohe Beträge verspielt und der ganze Kapitaleinsatz verloren. Das kann beim CFD Trading nämlich schon bei geringen Verlusten von 2 oder 3 % passieren. Im Extremfall schließt der Broker die offene Position nämlich, zum Beispiel nach einem Margin Call, wenn das eigene Margin und damit die CFD-typische Sicherheitsleistung nicht mehr ausreicht. Der CFD Handel ist also ein Minenfeld und wird deswegen gern mit einer Kasino-Wirtschaft verglichen.

Das hohe Risiko und die möglichen hohen Ausschläge zum Guten hin, aber auch zum Schlechten, und die Tatsache, dass Käufe und Verkäufe stark den Wetten im Kasino ähneln und teilweise auch als solche bezeichnet werden, sorgt für eine entsprechende prickelnde Atmosphäre. Zur Vertiefung bietet sich fundierte Literatur an, von der es zum Thema CFD bereits eine reichhaltige Auswahl gibt. Den CFD Handel lernen Sie zum Beispiel gut mit folgenden Fachbüchern: „CFD Handel – Chancen für Anleger“ und „CFD-Trading simplified“, erhältlich beide bei Amazon. Außerdem kann jeder den CFD Handel mit einem Demokonto ohne Risiko lernen und die richtige Strategie Schritt für Schritt entwickeln. Ein solches Demokonto für Trader bieten inzwischen die meisten Plattformen an. Diese und weitere fundierte CFD Informationen und Erfahrungen, besonders für Anfänger und angehende Trader teilt Andre Witzel auf seiner Webseite Trading-fuer-Anfaenger.de mit.

Der CFD Handel erfordert Nerven aus Stahl, ein gründliches Vorwissen und gute Strategien. Nur so kann man beim Traden erfolgreich sein. – erklärt Andre Witzel

Was wird beim CFD Trading gehandelt?

Was viele immer noch bei CFDs vernachlässigen, ist die Tatsache, dass die Geschäfte außerbörslich durch einen Kontrakt mit einem privaten Broker abgewickelt werden. CFDs sind damit OFC, das heißt Over the Counter. Die schweizerische Großbank UBS erfand diese Handelsmethode in den 1980er Jahren in London als Mittel, um die Börsensteuer von 0,5 % zu umgehen. Heute gehört das CFD Trading zu den zahlreichen alternativen Konzepten zum traditionellen Aktienhandel und wird aufgrund seiner hohen Risikoaffinität gern mit dem Handeln um Turbozertifikate, Futures, Forwards und Optionen verglichen. Untersuchungen zeigten, dass 87,4 % aller Deals beim CFD Trading Aktienindizes betrafen. Weitere Handelsobjekte sind Rohstoffe, Währungen (auch Kryptowährungen), Renten, Devisen (Forex), Fonds und Anleihen. Mit CFDs öffnet jeder Trader das Tor zu den internationalen Handelsmärkten und hat einen breiten Spielraum an Möglichkeiten, um sein Kapital aufzustocken.

Wie geht der Handel mit CFD?

Im Vergleich zum traditionellen Aktienhandel ist der Handel mit CFDs (contracts for difference) sehr viel kurzfristiger ausgerichtet. Nicht sosehr das Asset in seiner Gesamtheit steht im Fokus des Interesses und eine langfristige Beteiligung an das dahinterstehende Unternehmen ist für den Trade schlichtweg nicht relevant. Was interessiert, sind einzig und alleine seine kurzfristigen Kursschwankungen, die sich für den Händler profitieren sollten. CFDs sind Assets, aber keine Aktien. Nicht der Wert des Handelsobjekts wird also gehandelt, sondern nur der Kontrakt, der den Wert des Objekts abbildet. Stattdessen kommt es beim CFD Handel auf das Ausnutzen von Kursdifferenzen an, den sogenannten Spread. Darauf verweist bereits der Begriff dieser Handelsform, denn die CFDs werden direkt ins Deutsche übersetzt auch als Differenzkontrakte bezeichnet. Wer seine Orders platziert, hinterlegt eine Sicherheitsleistung, die auch Margin genannt wird. Damit erwirbt der Trader für den Handel ein Recht auf den Austausch der Kursentwicklung. Wer bei den Deals auf long geht, wettet auf steigende Kurse und wer auf short geht, setzt auf fallende Kurse.

Transparenz und Aufmerksamkeit bei CFDs

Ein Vorteil beim CFD Trading ist das hohe Maß an Transparenz. Bereits die Abbildung des Basiswerts im Idealverhältnis von 1:1 macht jeden Deal nachvollziehbar. Auch sind die Handelsplattformen der CFD Broker in der Regel anschaulich, übersichtlich und aktuell. Jedes Geschäft wird genauso in Echtzeit übermittelt wie jede Veränderung im Wert der Indizes. Dieser Vorteil erfordert den Beteiligten reaktionsschnelles Handeln und eine gewisse Präsenz auf den Plattformen ab. Sekunden können für das Wohl und Wehe entscheidend sein. Es gilt für die Order den richtigen Zeitpunkt abzupassen und der Konkurrenz beim CFD Handeln zuvor zu kommen. Die Geschwindigkeit der Abläufe erfordert Anfängern also eine gute Vorbereitung ab und birgt eine gewisse Suchtgefahr in sich. Andererseits muss der Anfänger sich nicht wie beim traditionellen Aktienhandel mit Feinheiten wie Volatilität, Deltas und schwierigen Formeln zur Preisberechnung herumschlagen, was wiederum den Einstieg erleichtert. Die Grundprinzipien beim CFD Handel hat man vergleichsweise schnell verinnerlicht. Danach kann man intuitiv vorgehen wie geübte Schachspieler beim Blitzschach.

Die Magie der Hebelwirkung

Die erheblichen Spannen bei Gewinnen und Verlusten lassen sich mit der Hebelwirkung beim CFD erklären. Diese prägt den Charakter des CFD Tradings derart, dass bei diesen Transaktionen auch von „gehebelten Geschäften“ gesprochen wird. Die Hebelwirkung gibt es für das CFD Trading exklusiv, denn im herkömmlichen Börsengeschäft existieren keine Hebel, weil dort nicht Sicherheiten hinterlegt, sondern Beteiligungen erworben werden. Mit einem CFD hingegen muss man beim Geschäft von einem Handelsprodukt nur einen Kapitaleigenbeitrag leisten, der Rest übernimmt der Broker. Dieses Fremdkapital wird als Margin bezeichnet.

Auf diese Weise muss bei weitem nicht der gesamte Wert einer Aktienposition eingesetzt werden. Es reicht ein winziger Bruchteil, um hohe Gewinne zu erzielen. Bereits mit einem Hebel von 3 % kann der Gewinn verdoppelt werden. Investiert man beispielsweise in ein Handelsprodukt mit dem Wert von 10.000 EUR und der Marge von 3 %, dann hat man bereits mit einem Eigenanteil von 300 EUR eine Positionsbestimmung, als hätte man 10.000 EUR investiert. Steigt die Aktie nun binnen eines Tages um 3 %, dann steigt ihr Realwert von 10.000 EUR auf 10.300 EUR. Unter dem Strich kassiert man somit diese Differenz von 300 EUR, auf die man gewettet hat, und hat bei einer Investition von 300 EUR also 100 % Gewinn gemacht. Im Extremfall lassen sich unter geeigneten Bedingungen und günstigen Verläufen die Gewinne bis auf den Faktor 100 vergrößern. Natürlich wirkt der Hebel auch nach unten und hat schon manchen hoffnungsvoll gestarteten Teilnehmer in die Privatinsolvenz getrieben. Beim CFD Trading kann man viel Geld gewinnen, aber auch viel Geld verlieren.

2800 Euro Einsatz, 280.000 Euro Verlust. Ein 26-jähriger Ingenieur steht nun vor dem Bankrott. – berichtete der SPIEGEL

Der freie Fall: Vorsicht vor der Nachschusspflicht!

Im selben Beispiel kann der Kurs des Handelsobjekts natürlich auch um denselben Wert fallen, das heißt, er fällt um 3 % von 10.000 EUR auf 9.700 EUR. In diesem Fall hätte man von den investierten 300 EUR alles verloren. Aber es kann noch schlimmer kommen: Fällt nämlich der Kurs weiter und die Differenz übersteigt das eingesetzte Kapital, dann möchte der CFD Broker das Geld natürlich zurückerhalten. In diesem Fall wird eine Nachschusspflicht fällig, für die man aufkommen muss. Theoretisch kann die Verschuldung endlos weitergehen. Man spürt das enorme Risiko, das stets beim CFD Trading mitschwingt. Um ein solches Fiasko zu vermeiden, hilft es, genau den Tagesverlauf eines Handelsproduktes zu verfolgen, um bei einer gefährlichen Entwicklung das Objekt rechtzeitig abzustoßen. Alternativ können auch ausschließlich CFD Geschäfte ohne Nachschusspflicht abgeschlossen werden. Auch dies hilft dabei, das Risiko in Grenzen zu halten. Durch die Regulationen beim CFD Handel in den letzten Jahren auf staatlicher und europäischer Ebene werden Anbieter für CFD Trading ohne Nachschusspflicht ohnehin begünstigt, um den Teilnehmer vor einem zu hohen Verlust zu schützen. Zugleich wird unseriösen Brokern zunehmend das Handwerk erschwert.

Wie lassen sich unseriöse Broker vermeiden?

Wir empfehlen dringend, sich vor dem Trading auch mit dem CFD Broker und seinen Bedingungen auseinander zu setzen, denn spekulative Geschäfte ziehen stets schwarze Schafe an. Generell ist Vorsicht bei zu geringen Margins geboten, denn Broker möchten mit diesen attraktiven Bedingungen möglichst viele Teilnehmer anlocken, die einem zu hohen Risiko ausgesetzt sind. Aus diesem Grund hat die EU im Jahre 2018 einen Mindestwert für Margins in Höhe von 1:33 festgelegt. Der Broker sollte zudem ein Impressum sowie Kontaktdaten aufweisen und sein Unternehmen möglichst innerhalb der EU führen. Die Handelsbedingungen sollten transparent und verständlich aufgeführt sein, alle kritischen Fragen vorab klären und nichts Kleingedrucktes enthalten. Außerdem hilft es, vor dem Geschäft auf seine Reputation zu achten. Zahlreiche Verbraucherportale im Internet führen beispielsweise schwarze Listen, in denen alle CFD Broker aufgelistet sind, bei denen möglicherweise Betrug im Spiel sein könnte. Auch die Erfahrungen und Bewertungen anderer helfen an dieser Stelle weiter. Ein weiteres Warnsignal ist zudem, wenn der Händler allzu marktschreierisch auftritt, unseriöse Versprechungen abgibt und auf Risikohinweise verzichtet, zu denen er inzwischen sogar rechtlich verpflichtet ist.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Anfänger sollten sich über die Kosten beim CFD Handel im Klaren sein, die bei diesem Nullsummenspiel de facto den Hausvorteil widerspiegeln. Mit diesen Hausvorteil erwirbt der Staat seine Steuern und gewährleisten die Organisatoren, dass auch sie von dem Ganzen etwas haben. Andernfalls würde die Motivation entfallen, beispielsweise die Plattformen für das CBD Trading zur Verfügung zu stellen.

Zu den Kosten beim CFD Handel gehören Marktdatengebühren, Kommissionsgebühren, Währungsumrechnungskosten und Haltekosten. Die Marktdaten-, Kommissions- und Währungsumrechnungsgebühren sind kaum zu vermeiden. Hier hilft ein Anbietervergleich, um diese Kosten so gering wie möglich zu halten. Die Haltekosten sind hingegen bei CFDs gut zu vermeiden.

Mit Haltekosten sind nämlich Gebühren gemeint, die fällig werden, wenn die Positionen über die Nacht und das Wochenende gehalten werden. Wir empfehlen deshalb das Daytrading, das diese Haltekosten vermeidet und ohnehin dem Charakter des CFD Handels entspricht, das auf Kurzfristigkeit und Geschwindigkeit ausgerichtet ist. Außerdem ist mit Inaktivitätskosten zu rechnen, wenn das Handelskonto für eine längere Zeit nicht benutzt wird. Gerade Anfänger sollten mit diesen Bedingungen vertraut sein, um nicht unnötige Kosten zu verursachen.

Ordertypen richtig einsetzen

Idealerweise verfolgt man beim Daytrading den ganzen Tag über aufmerksam alle Kurse dieser Welt, um in Sekundenschnelle auf günstige Gelegenheiten zu reagieren. Wie schon erwähnt ist das Daytrading die Maxime, die am besten zum CFD Handel passt, das auf kurzfristige Geschäfte ausgerichtet ist. Trotzdem sind diese Anforderungen natürlich eher etwas für Computer als für Menschen mit ihrer begrenzten Auffassungsgabe, ihren privaten und beruflichen Verpflichtungen sowie ihrer limitierten Konzentration. Deshalb gibt es beim Trading Parameter für die Entscheidungsfindung und Automatisierung. Sobald bestimmte Bedingungen zutreffen, wird die Aktion automatisch ausgeführt, ohne dass eine Präsenz und Aktionen des Teilnehmers nötig sind.

Die wichtigsten Ordertypen und wann sind sie gut?

Die wichtigsten Orders sind Market, Limit und Stop. Mit einem Market wird die Ausführung und damit der Kauf oder Verkauf des Assets zum nächsten handelbaren Kurs vollzogen. Der Akt ist nur bei geöffnetem Markt zugelassen. Bei einem Limit hingegen wird die Transaktion bei einem festgelegten Kurs durchgeführt. Der Vorteil liegt also darin, dass nicht rund um die Uhr der entsprechende Kurs verfolgt werden muss, um beim Erreichen des gewünschten Wertes zuschlagen zu können. Ähnlich verhält es sich mit der Stop-Order, wobei die Anweisung zum Handeln hier nur bei einem schlechteren Kurs gegeben wird. Es wird also gekauft, sobald der bestimmte schlechtere Preis erreicht wird und verkauft, sobald der gewählte bessere Preis erreicht wird. Mit der Stop-Order schützt sich der Anleger vor einem (erwarteten) weiteren Kursverfall, dessen Folgen beim CFD Trading wie beschrieben besonders gravierend sein können. Die Stop-Loss-Order ist in diesem Zusammenhang an einen existierenden Auftrag gebunden. Daneben gibt es noch eine Reihe spezialisierter Ordertypen für Fortgeschrittene. An dieser Stelle reicht für Anfänger der Hinweis, dass man mit einer Stop Limit Order die Vorzüge von Stop und Limit kombinieren kann. Auf diese Weise verwandelt sich der Auftrag nach einem gewählten Stoppreis in ein Limit.

Das Money-Management: die Basis, um langfristig agieren zu können

Es wurde schon erwähnt, dass der CFD Handel besonders aufgrund der hohen Risikoaffinität eine starke Affinität zu Spielbanken aufweist. Wie in Spielbanken kann man viel gewinnen, aber auch so viel verlieren, dass die Existenz auf dem Spiel steht. Verantwortungsbewusste Glücksspieler schützen sich deshalb mit dem Bankroll-Management. Das Äquivalent dazu ist auf der Börse das Money-Management. Auch mit ihm werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass möglichst keine Katastrophe eintreten kann, die das eigene Agieren für lange Zeit oder dauerhaft unmöglich macht. Stattdessen wird planmäßig vorgegangen und die Bedingungen für eine kontinuierliche Entwicklung werden hergestellt. Man kann in Ruhe dabei wachsen, während man das Trading erlernt.

Ganz wichtig ist zunächst, sich für seine Assets ein festes Ausgabelimit zu setzen, das sich an den eigenen Einkommensverhältnissen orientiert und nicht überschritten werden darf. Damit wird sichergestellt, dass der Anleger durch seine Trades nicht seine Existenz gefährdet. Selbst beim schlechtmöglichsten Verlauf muss der Anleger stets dazu in der Lage sein, seinen sonstigen Verpflichtungen nachzukommen. Zudem gilt für CFDs wie für das Kasino, dass Emotionen möglichst außen vorgelassen werden.

Das heißt, der Anleger orientiert sich streng an seinen Verstand und weniger auf sein Bauchgefühl, denn die Einflüsterungen der Intuition haben als Sirenengesänge schon viele Anleger ins Verderben geführt. Dieser rationale Ansatz gilt auch für die bisherigen Geschäftsverläufe. Eine goldene Serie sollte nicht dazu verleiten, das Risiko überzustrapazieren bzw. den Bogen zu überspannen. Andererseits sollte auch eine Pechsträhne nicht dazu führen, die Hoffnung aufzugeben. Denn wer sich an das eigene Einsatzlimit hält, schafft die Voraussetzungen dafür, dass auch die aktuellen Verluste keine existenzielle Gefahr bedeuten, sodass sich das Schicksal schnell wieder wenden kann. Der Anleger hat es selbst in der Hand.