Angesichts von Bankenpleiten, fallenden Leitindizes und neuen Inflationsdaten richtet sich der Fokus mehr denn je auf die anstehende Fed-Sitzung. Was wird Powell tun? Was denkt der Markt?

Wenn Fed-Chef Jay Powell am 22. März vor die Öffentlichkeit treten und seinen Zinsentscheid verkünden wird, könnte das ein kleines Börsenbeben auslösen. Denn die mächtigste Notenbank der Welt befindet sich in einer Zwickmühle. Und wie sie diese wieder verlassen könnte, darüber scheiden sich die Geister bztw. die Marktteilnehmer und -beobachter.

Die Fed hatte zuletzt etwas Tempo herausgenommen und ihren Referenzzinssatz im Februar um lediglich 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent angehoben. Im Dezember hatte sie den Leitzins noch um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Allerdings hatte Powell vor einem Senatsausschuss vergangenen Dienstag weitere größere Zinsschritte nicht ausgeschlossen: "Obwohl sich die Inflation in den letzten Monaten abgeschwächt hat, ist es noch ein weiter Weg bis zur Rückkehr zu einer Inflationsrate von zwei Prozent, der wahrscheinlich holprig sein wird." Die USA verzeichneten im Februar mit sechs Prozent die geringste Teuerungsrate seit Januar 2021 und den achten Rückgang in Folge. Für Powell ein Etappensieg.

Das war jedoch bevor der Start-Up-Finanzierer SVB in die Knie ging und den größten Banken-Crash seit dem Kollaps von Washington Mutual im Jahr 2008 verursachte. Einerseits erwarten Experten nun, dass die Notenbank vorsichtiger agieren wird. Andererseits ist fraglich, ob die aktuelle Situation wirklich ausreicht, damit Powell seinen Kurs in Richtung Inflationsziel ändert.  

Aktuell rechnen laut dem viel beachteten Fed Watch Tool der CME Group 64 Prozent der Investoren mit einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten. Knapp 36 Prozent erwarten, dass die Fed eine Verschnaufpause einlegt und die Zinsen gar nicht anheben wird. Eine drastische Wendung: Noch vor einer Woche hatten mehr als 78 Prozent der Marktbeobachter mit einem Zinsschritt in Höhe von 0,5 Prozentpunkten gerechnet. Das scheint nun vom Tisch.

Für den Marktexperten Marc Wilhelms vom Vermögensverwalter PP Asset Management befindet sich Powell in einer unfassbar schwierigen Position: Hört er auf die Rufe im Markt, würde das zwar den Bankensektor entlasten und die Stimmung verbessern. Gleichzeitig bedeuten steigende Märkte auch steigende Inflationsraten. Daher käme eine 180-Grad-Wende einem vollkommenen Glaubwürdigkeitsverlust in Sachen Inflationsbekämpfung gleich. In der Konsequenz rechnet Wilhelms fest mit 0,25 Basispunkten.

(ut) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online