Vor über vier Jahren räumte die Frankfurter Bank ihren Platz im deutschen Leitindex. Nach einem strengen Sparkurs kehrt sie zurück.

Die Commerzbank ist wieder da: Nach ihrem Abstieg vor über vier Jahren kehrt die Frankfurter Bank in den Leitindex Dax zurück. „Die Rückkehr der Commerzbank ist ein gutes Signal für den deutschen Bankenmarkt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Manfred Knof am Montagmorgen und zeigt sich optimistisch: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ Und Knof ist keiner, der das Schicksal des Unternehmens dem Zufall überlässt. So ist die Rückkehr der Commerzbank in den Dax auch seinem eisernen Sparkurs, der umfassende Umstrukturierungen beinhaltete, geschuldet. Seit dem Jahr 2021 wurden Tausende von Arbeitnehmern entlassen und Filialen abgebaut, mit dem Ziel, Milliarden einzusparen und die Rentabilität herzustellen. Zusätzlich spielte die Zinswende im vergangenen Jahr dem Bankhaus in die Karten: Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro verzeichnete es den höchsten Gewinn seit dem Jahr 2007. Während die Commerzbank im Jahr 2019 von Wirecard aus der ersten Börsenliga verdrängt wurde, nimmt sie selbst nun den Platz der Linde Plc ein. Der irische Industriekonzern verlässt nach einem Kurssprung von 2 Prozent und einem Börsenwert von 150 Milliarden Euro den Index. Die Commerzbank bringt einen Börsenwert von 10 Milliarden Euro mit.

Der erste Handelstag nach der Rückkehr in den Dax steht bislang unter einem guten Stern: Die Commerzbank zählt zu den Kursgewinnern. Die Papiere des Bankhauses legten im Laufe des Vormittages ordentlich zu, in der Spitze um 3,9 Prozent. Aktuell notieren sie bei 11,11 Euro – mit Luft nach oben, zumindest wenn es nach Timo Dums, Analyst der DZ Bank, geht. Er hebt den Wert der Commerzbank-Aktie auf 12,70 Euro an und stuft sie von Halten auf Kaufen hoch. Was Dums zuversichtlich stimmt: Belastungsfaktoren, wie etwa das Geschäft in Polen oder eine höhere Risikovorsorge, dürften durch den zinsbedingten Ertragsschub mehr als ausgeglichen werden. Zudem dürfte sich die Rückkehr in den Dax positiv auf die Liquidität der Papiere auswirken.

Die höheren Umsätze und niedrigere Kreditausfallvorsorge stimmen auch den Analysten Chris Hallam der US-Investmentbank Goldman Sachs optimistisch. Er erhöhte seine Gewinneinschätzung je Aktie für das Jahr 2023 um 10 Prozent. Das Kursziel für Commerzbank hebt er auf 14,10 Euro an.

Autor: (ner) für wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online