Der deutsche Aktienmarkt hat nach seinem schlechten Wochenstart am Dienstag weiter geschwächelt. Der Dax schloss 0,16 Prozent tiefer bei 15.320,88 Punkten. Bereits vergangene Woche waren durch starke Jobdaten aus den USA erneut Zinssorgen aufgekommen, nun hielten sich die Anleger vor einer Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell kurz nach Börsenschluss bedeckt. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,49 Prozent auf 29.179,03 Zähler nach unten.

In Deutschland fanden Konjunkturdaten die Aufmerksamkeit der Anleger. Die deutsche Industrie schloss ein turbulentes Jahr 2022 noch deutlich schwächer als erwartet ab, wie der Produktionsrückgang im Dezember im Vergleich zum Vormonat belegt.

Im Dax gewannen die Aktien von Linde nach Zahlenvorlage 2,3 Prozent. Der Industriegase-Konzern konnte seinen Gewinn dank einer hohen Nachfrage im vergangenen Jahr steigern und will 2023 noch eine Schippe drauflegen.

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy berichtete für das erste Geschäftsquartal einen mehr als verdoppelten Verlust, die Papiere gaben in der Folge um 2,3 Prozent nach. Während sich das eigene Geschäft deutlich verbesserte, verhagelten erneute Belastungen bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa das Ergebnis. Siemens Energy hatte deswegen bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht und den Ergebnisausblick gesenkt.

Für die Aktien von Teamviewer ging es im MDax um 17,7 Prozent nach oben. Der Spezialist für Fernwartungssoftware nimmt sich nach dem guten Schlussquartal 2022 für das neue Jahr überraschend viel Geschäft vor. Ein Börsianer sprach von einem soliden Ausblick.

Die Papiere von Synlab brachen am Ende des Nebenwerte-Index SDax auf ein Rekordtief ein und gingen 18,5 Prozent tiefer aus dem Handel. Der Laborspezialist legte Eckdaten für 2022 vor und senkte seine Ziele für das neue Jahr wegen einer geringeren Nachfrage und niedrigeren Preisen bei seinen Corona-Tests.

An der Wall Street stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss rund 0,2 Prozent tiefer. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg dagegen um ein halbes Prozent.

Der Euro setzte seinen Abwärtstrend in Folge des starken US-Arbeitsmarktberichts aus der Vorwoche fort. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0705 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0700 (Montag: 1,0776) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9346 (0,9280) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,26 Prozent am Vortag auf 2,29 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 125,90 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,45 Prozent auf 136,20 Zähler.

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Quelle: dpa