FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank um 0,73 Prozent auf 153,82 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug deutlich auf 0,95 Prozent. Sie blieb aber spürbar unter dem am Montag erreichten Achtjahreshoch von 1,19 Prozent.

Am Freitag setzte eine Gegenbewegung ein, nachdem die Anleihekurse in der ablaufenden Woche deutlich gestiegen waren. Im Vergleich zum Wochenstart bleibt jedoch ein deutlicher Kursanstieg.

Noch bis vor kurzem haben an den Anleihemärkten nahezu ausschließlich die Inflations- und Zinserwartungen die Richtung vorgegeben und für steigende Renditen gesorgt. Dieses Bild hat sich in dieser Woche zunächst gewandelt. Zunehmend rückten Konjunkturrisiken in den Vordergrund, was die Renditen wieder hat fallen lassen. Wirtschaftliche Risiken bestehen vor allem wegen der strikten Corona-Politik Chinas und der Gefahr einer Energiekrise in Europa.

Am Freitag gerieten die Inflations- und Zinssorgen wieder stärker in den Blick der Märkte. Die am Freitag veröffentlichten Einfuhrpreise aus den USA bestätigten zwar die zuletzt zu beobachtende Tendenz leicht rückläufiger Inflationsraten, wenn auch von sehr hohem Niveau aus. Der immer noch sehr hohe Inflationsdruck spricht jedoch für weitere deutliche Leitzinserhöhungen in den USA. In der Eurozone bestätigten Preisdaten aus Frankreich und Spanien den hohen Inflationsdruck./jsl/he