FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag erneut nachgegeben. Am Mittag fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,23 Prozent auf 135,06 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,36 Prozent.

Die Inflationsdaten aus der Eurozone bewegten die Anleihen nicht nachhaltig. Dank sinkender Energiepreise schwächte sich die hohe Inflation in der Eurozone im März deutlich ab. Der Rückgang war sogar noch stärker als erwartet. Allerdings stieg die derzeit stark beachtete Kerninflation auf einen Rekordstand.

"Die EZB hat zuletzt wiederholt betont, dass sie aktuell vor allem auf die Kernteuerungsrate schaut", kommentierte Commerzbank-Ökonomen Christoph Weil. "Insofern steht die Notenbank weiter unter Druck, die Leitzinsen weiter anzuheben." Die Notenbank hatte Mitte März den Leitzins erneut um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Allerdings hatte sie das weitere Vorgehen angesichts der jüngsten Finanzmarktturbulenzen offen gelassen.

In den USA steht am Nachmittag unter anderem der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Inflationsindikator PCE auf dem Programm. In den Vereinigten Staaten ist die Teuerung in den vergangenen Monaten zwar gesunken, allerdings nur langsam. Auch dort hält sich die Kerninflation auf hohem Niveau./jsl/bgf/mis

Quelle: dpa-AFX