FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag gefallen. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank um 0,59 Prozent auf 134,14 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,37 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone stiegen die Renditen.

Anziehende Ölpreise sorgten zum Wochenstart für steigende Renditen. Saudi-Arabien hatte am Wochenende nach einer Sitzung des Ölverbunds Opec+ eine deutliche Förderkürzung angekündigt. Steigende Erdölpreise erschweren den Notenbanken den Kampf gegen die hohe Inflation und könnten sie zu einer noch strafferen Geldpolitik zwingen.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat unterdessen weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Der Preisdruck bleibt stark", sagte Lagarde am Nachmittag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. "Unsere künftigen Entscheidungen werden sicherstellen, dass die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden." Ziel sei eine Rückkehr zum Inflationsziel von zwei Prozent. Im Mai war die Inflationsrate auf 6,1 Prozent gesunken.

Wirtschaftsdaten deuteten allerdings auf eine sich abschwächende Konjunktur hin. Der Einkaufsmanagerindex von S&P gab im Mai ebenso nach wie der Konjunkturindikator von Sentix. "Die Konjunktursorgen nehmen zu", kommentierte Sentix seine Umfrageergebnisse. Größtes "Sorgenkind" in der Eurozone sei Deutschland. Ungünstiger werde dort vor allem die aktuelle Konjunkturlage bewertet. In den USA trübte sich unterdessen die Stimmung im Dienstleistungssektor im Mai überraschenderweise ein./jsl/men

Quelle: dpa-AFX