FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch mit weiteren Verlusten in den Handel gegangen. Am Morgen fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,31 Prozent auf 135,49 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,33 Prozent. An anderen Anleihemärkten im Euroraum legten die Renditen ebenfalls überwiegend zu.

Die Lage an den Rentenmärkten scheint sich damit weiter zu beruhigen. Vor allem zu Wochenbeginn hatten die Bankturbulenzen in Europa und den USA für erheblichen Zulauf in sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere gesorgt. Seither hat sich die Unruhe etwas gelegt.

Bundespräsident Joachim Nagel bekräftigte unterdessen seine Einschätzung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch nicht am Ende ihres Zinserhöhungskurses angelangt sei. Es liege noch ein Stück Weg vor der Notenbank, sagte Nagel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times". "Unser Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei."

Zur Wochenmitte rückt die US-Geldpolitik in den Mittelpunkt. Am Abend gibt die amerikanische Zentralbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung bekannt. Bankvolkswirte rechnen überwiegend mit einer weiteren Straffung um 0,25 Prozentpunkte. Ein Stillhalten kann aufgrund der jüngsten Turbulenzen nicht ausgeschlossen werden. Als unwahrscheinlich gilt mittlerweile eine kräftigere Anhebung, wie sie Fed-Chef Jerome Powell vor der Unruhe an den Märkten in Aussicht gestellt hatte./bgf/mis

Quelle: dpa-AFX