FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,18 Prozent auf 152,94 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel unter die Ein-Prozent-Marke auf 0,98 Prozent. Sie hat sich damit wieder etwas von dem am Montag erreichten Achtjahreshoch von 1,19 Prozent entfernt.

Im Euroraum gibt es weitere Signale für eine baldige Leitzinserhöhung durch die EZB. Konkret wurden Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und EZB-Direktor Frank Elderson, die beide den Juli ins Auge fassten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich bedeckter, deutete aber die Sommermonate als möglichen Zeitpunkt an.

Der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA hat sich zwar abgeschwächt, allerdings weniger als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Rückgang der Rate auf 8,1 Prozent gerechnet. Im März war die Inflationsrate mit 8,5 Prozent auf den höchsten Stand seit gut 40 Jahren gestiegen.

"Bleibt ein weiterer deutlicher Anstieg der Energiepreise aus, wird die Inflationsrate schrittweise zurückgehen", erwartet Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Es gebe jedoch keinen Grund zur Entwarnung. "Die Teuerungsraten werden hoch bleiben und selbst noch zu Jahresende 2022 über der Marke von fünf Prozent liegen", so Gitzel. Die US-Notenbank dürfte daher an ihrem aggressiven geldpolitischen Kurs festhalten. Die Kurse deutscher Bundesanleihen gerieten nur vorübergehend unter Druck./jsl/he