FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind mit Kursverlusten in den Donnerstagshandel gestartet. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Morgen des Fronleichnam-Tages um 0,20 Prozent auf 133,02 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,47 Prozent. Im Fokus bleibt die Geldpolitik, nachdem die kanadische Notenbank zur Wochenmitte überraschend den Leitzins angehoben hatte.

"Die Entscheidung der kanadischen Notenbank hat das Dilemma der politischen Entscheidungsträger deutlich gemacht", schrieb Analyst Charlie Lay von der Commerzbank. Die Geldpolitik arbeite mit langen und variablen Verzögerungen, die sich auf einen Zeitraum von 18 bis 24 Monaten erstrecken könnten. Die Notenbanken seien darauf bedacht, die Geldpolitik nicht zu sehr zu straffen, was das Wachstum beeinträchtigen würde. Gleichzeitig bestehe das Risiko einer verfrühten Pause angesichts des robusten Wachstums und der anhaltenden Inflation. Daraus würde sich die Notwendigkeit ergeben, die Zinserhöhungen fortzusetzen und sogar noch energischer zu handeln.

Der Schritt der Kanadier sorgt auch mit Blick auf die in der kommenden Woche anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed für mehr Unsicherheit. Eigentlich rechnen viele Investoren hier mit einer Zinspause bis Juli. In Stein gemeißelt ist das allerdings nicht.

Im Tagesverlauf stehen zunächst am Vormittag Daten zur Wirtschaftsentwicklung der Eurozone im ersten Quartal auf der Agenda, am Nachmittag gibt es dann noch die wöchentlichen US-Arbeitsmarktzahlen./mis/la

Quelle: dpa-AFX