FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend keine klare Richtung gefunden. Anfängliche Kursverluste wurden im Tagesverlauf wettgemacht. Am Abend lag der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stabil bei 136,84 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 2,29 Prozent.

Nach Kursverlusten zu Handelsbeginn erhielten die Bundeswertpapiere Kursauftrieb durch neue Inflationsdaten aus der Eurozone. Zu Jahresbeginn ging die Teuerung auf hohem Niveau deutlich zurück. Bankvolkswirte relativierten jedoch, dass die Entwicklung in der größten Euro-Volkswirtschaft Deutschland mangels Daten geschätzt werden musste. Das Statistische Bundesamt konnte seine Zahlen wegen technischer Probleme nicht pünktlich veröffentlichen.

Am Abend richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf die US-Geldpolitik. Die Notenbank Federal Reserve (Fed) gibt nach ihrer zweitägigen Zinssitzung ihre Entscheidung bekannt. Angesichts rückläufiger Inflationsraten und schwächerer Konjunkturlage dürfte sie ihr Zinserhöhungstempo erneut verringern. Analysten rechnen mit einer Anhebung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. 2022 hatte die Fed Anhebungen von bis zu 0,75 Punkte vorgenommen, um die Inflation im Zaum zu halten.

Besonders spannend verspricht die Frage zu werden, ob die Fed auch in den kommenden Monaten auf Straffungskurs bleiben wird. Die geringere Teuerung und die schwächere Konjunktur sprechen eher dagegen. An den Finanzmärkten werden für die zweite Jahreshälfte sogar Zinssenkungen erwartet./bgf/jsl/zb

Quelle: dpa-AFX