FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch erneut unter Druck geraten. Zum US-Dollar fiel die Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit gut zwei Monaten. Im Tief kostete ein Euro am Mittag 1,0659 Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,0744 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zum einen durch den aufwertenden Dollar. Die US-Währung profitiert schon seit einiger Zeit von rückläufigen Zinssenkungserwartungen im laufenden Jahr. Zugleich sind die Erwartungen an weitere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten gestiegen. Wesentlicher Grund für die Entwicklung ist die hohe Inflation, die nur langsam zurückgeht.

Druck auf den Euro übten zuletzt auch Inflationsdaten aus dem Währungsraum aus. In Frankreich und Spanien hat sich die Teuerung im Mai spürbar abgeschwächt, wenn auch von hohem Niveau aus. In Italien ging sie dagegen nicht ganz so deutlich zurück. Am frühen Nachmittag werden Zahlen aus Deutschland erwartet. Unter dem Strich könnte die Entwicklung für etwas weniger Druck auf die EZB sprechen, die ihre Leitzinsen bereits deutlich angehoben hat. Ihren künftigen Kurs will sie stärker an der konkreten Entwicklung von Konjunktur und Inflation ausrichten.

In den USA veröffentlicht die Zentralbank Federal Reserve am Abend ihren regelmäßigen Konjunkturbericht "Beige Book". Außerdem melden sich am Nachmittag zahlreiche Notenbanker zu Wort./bgf/jsl/jha/

Quelle: dpa-AFX