FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag nach überraschend hohen Inflationsdaten aus Spanien zugelegt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0890 US-Dollar. Zeitweise war der Kurs sogar über die Marke von 1,09 Dollar gestiegen, nachdem er am Morgen noch gut einen halben Cent niedriger gelegen hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0865 Dollar festgesetzt.

Auslöser der Euro-Gewinne war, dass die Inflation in der viertgrößten Euro-Volkswirtschaft Spanien zu Jahresbeginn überraschend gestiegen ist. Die nach europäischen Standards ermittelte Rate (HVPI) stieg im Januar von 5,5 auf 5,8 Prozent. Bankvolkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 4,8 Prozent prognostiziert. Obwohl der Anstieg auch auf statistische Umstellungen zurückzuführen sein dürfte, ist es keine gute Nachricht für die EZB. Die Notenbank stemmt sich bereits seit einiger Zeit mit höheren Leitzinsen gegen die hohe Teuerung.

An diesem Donnerstag entscheidet der EZB-Rat über den geldpolitischen Kurs. Es wird mit einer abermaligen Zinsstraffung gerechnet. Außerdem treffen in dieser Woche die US-Notenbank Fed und die Bank of England ihre Zinsentscheide. An Konjunkturdaten stehen ebenfalls viele Höhepunkte an. Den Auftakt machte am Montag das Statistische Bundesamt, das in einer ersten Schätzung eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im Schlussquartal 2022 mitteilte. Erwartet wurde eine Stagnation./bgf/jsl/stk

Quelle: dpa-AFX