FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag von der zuversichtlicheren Stimmung an den Finanzmärkten profitiert und deutlich zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0780 US-Dollar und damit fast einen Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0776 (Montag: 1,0717) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9280 (0,9331) Euro.

Die gewachsene Zuversicht an den Finanzmärkten stützte den Euro. Die Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS am Wochenende hat mittlerweile doch für mehr Zuversicht an den Märkten gesorgt. So erholten sich die Bankaktien deutlich. Im Zuge der jüngsten Turbulenzen war der Euro noch deutlich unter Druck geraten. Der Dollar, aber auch andere als sichere Häfen geltende Währungen wie der Yen, gaben spürbar nach. Der durch die Credit Suisse-Turbulenzen zuletzt belastete Schweizer Franken erholte sich hingegen.

Die deutlich eingetrübten Konjunkturerwartungen von Finanzexperten haben den Euro in diesem Umfeld nicht belastet. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel im März gegenüber dem Vormonat. ZEW-Präsident Achim Wambach machte die jüngsten Finanzmarktturbulenzen dafür verantwortlich.

An den Märkten richtet sich die Aufmerksamkeit bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die am Mittwochabend ansteht. Angesichts der hohen Inflation wird überwiegend mit einer weiteren Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Die Unsicherheit ist angesichts der jüngsten Turbulenzen jedoch hoch. Ein Stillhalten könnte neue Sorgen um die Banken auslösen - "frei nach dem Motto: Wo Rauch ist, ist auch Feuer", hieß es von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88033 (0,87560) britische Pfund, 142,63 (140,77) japanische Yen und 0,9970 (0,9928) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1947 Dollar gehandelt. Das waren etwa 32 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jha/

Quelle: dpa-AFX