FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag kräftig gefallen und hat damit an die deutlichen Kursverluste vom Vortag angeknüpft. Unerwartet starke Konjunkturdaten aus den USA verliehen dem US-Dollar Auftrieb, während die Gemeinschaftswährung im Gegenzug unter Druck geriet. Am Nachmittag rutschte der Euro auf ein Tagestief bei 1,0810 Dollar, nachdem er im Mittagshandel noch bei 1,0940 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0937 (Donnerstag: 1,0988) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9143 (0,9100) Euro.

Am Nachmittag sorgte die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für eine große Überraschung am Devisenmarkt. Im Januar hat die US-Wirtschaft 517 000 neue Stellen geschaffen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie am Markt erwartet worden war. Außerdem fiel die Arbeitslosenquote auf 3,4 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit 1969.

"Der Stellenzuwachs ist fast schon als Job-Boom zu bezeichnen", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die Daten. Der US-Arbeitsmarkt hat für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine hohe Bedeutung. Die starke Entwicklung im Januar vergrößert den Spielraum für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation, was dem Dollar Auftrieb verlieh.

Zudem sorgten stärker als erwartet ausgefallene Daten zur Stimmung in US-Unternehmen für weiteren Auftrieb beim Dollar, was den Euro noch stärker unter Druck setzte. Ein Stimmungsindikator für Unternehmen im Bereich Dienstleistungen ist viel stärker als erwartet gestiegen und signalisierte wieder Wachstum in dem für die US-Wirtschaft wichtigen Sektor.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89250 (0,89289) britische Pfund, 140,45 (141,12) japanische Yen und 0,9989 (0,9992) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1876 Dollar gehandelt und damit etwa 36 Dollar niedriger als am Vortag./jkr/jsl/zb

Quelle: dpa-AFX