NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag gestützt durch schwache US-Arbeitsmarktdaten merklich zugelegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung in New York nah am Tageshoch 1,0780 US-Dollar. Im asiatischen Handel hatte sie noch knapp unter 1,07 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0737 (Mittwoch: 1,0717) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9314 (0,9331) Euro.

Belastet wurde der Dollar durch schwache US-Arbeitsmarktdaten. So ist in der vergangenen Woche die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker gestiegen als von Ökonomen erwartet. Die Entwicklung spielt auch eine wichtige Rolle für die Geldpolitik in den USA. Die US-Notenbank Fed versucht seit längerem, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Am kommenden Mittwoch steht die nächste Zinsentscheidung an. Zuletzt gab es Signale, dass die Fed zunächst abwarten will. Die Daten dürften für eine Zinspause sprechen.

Die Wirtschaft der Eurozone rutschte unterdessen zum Jahresbeginn in eine Rezession. Laut revidierter Zahlen ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal geschrumpft. Zuvor war noch ein leichter Anstieg ermittelt worden. Im vierten Quartal war die Wirtschaftsleistung bereits um 0,1 Prozent gesunken. Angesichts der deutlichen Zinserhöhungen der EZB sei auch im zweiten Quartal mit einer Schrumpfung zu rechnen, erwartet Franziska Palmas, Volkswirtin bei Capital Economics. Die Daten bewegten den Devisenmarkt jedoch nicht nachhaltig./jsl/tih/men

Quelle: dpa-AFX