Das Jahr 2023 hat begonnen und die Aktienmärkte sind weiterhin im Aufwärtstrend – auch wenn es noch Risiken gibt. Viele Investoren suchen dennoch nach den besten DAX-Aktien, um ihr Portfolio zu stärken und Renditen zu erzielen.

Zwei Unternehmen, die in den ersten Monaten des Jahres 2023 stark gestiegen sind, sind Continental (WKN: 543900) und Heidelberg Materials (WKN: 604700). Ihre Aktien stiegen seit Jahresbeginn um 31 bzw. 24 %. Doch was macht diese Unternehmen zu attraktiven Investitionsmöglichkeiten und gibt es weiteres Potenzial?

Continental-Aktie: Am Puls der Autoindustrie

Continental ist ein führender Hersteller von Reifen, Bremsen und anderen Automobilteilen. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist darauf ausgerichtet, die Sicherheit und den Komfort von Fahrzeugen zu verbessern. Besonders die eigenen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten könnten für zukünftige Innovationen stehen.

Die Zahlen des Gesamtjahres 2022 sehen mit einem Umsatzzuwachs von 16,7 % auf 39,4 Mrd. Euro recht solide aus. Beim operativen Ergebnis (EBIT) gab es aber einen herben Rückgang von 59,1 % auf 755 Mio. Euro zu verkraften und Wertberichtigungen aufgrund der Geschäftstätigkeit in Russland sowie vor allem auf Beteiligungen im Bereich Automotive. Sie ergaben sich durch das gestiegene Zinsniveau und führten zu negativen Sondereffekten von rund einer Milliarde Euro. Bereinigt wurde zumindest ein Plus beim EBIT von 5,2 % erreicht.

Die erwartete Dividendenrendite liegt bei einer aktuell vorgeschlagenen Dividende von 1,50 Euro und einem aktuellen Aktienkurs von 77,20 (Stand: 8.3.23) von rund 1,9 %. Das erwartete KGV liegt knapp unter 7 (Stand: 7.3.23, Morningstar). Damit dürfte die Bewertung der Hannoveraner nicht allzu hoch sein, was von der Bewertungsseite Rückenwind geben könnte.

Als Automobilzulieferer hängt Continental natürlich am Puls der Automobilindustrie. Hier zeigte sich zuletzt eine doch robuste Verfassung. Die große Krise blieb bisher aus. Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht noch kommen könnte. Continental selbst rechnet für 2023 mit einer Umsatz- und Ergebnissteigerung, die von einer anhaltenden Markterholung getragen wird.

Investoren schienen dies als Anlass genommen zu haben, um die Aktie an die DAX-Spitze zu führen. Die Risiken bleiben aber hoch, da sich dies schnell wieder ändern könnte.

Heidelberg Materials: Weltmarktführer bei Zuschlagsstoffen

Heidelberg Materials, ehemals Heidelberg Cement, ist ein Baustoffunternehmen, das Zement, Beton und Zuschlagstoffe wie Sand, Kies oder Schotter produziert. Im letzteren Bereich sind die Heidelberger sogar Weltmarktführer.

Das Unternehmen hat eine globale Präsenz und ist in der Lage, von der steigenden Nachfrage nach Infrastruktur- und Bauaktivitäten zu profitieren. Heidelberg Materials ist somit ein wichtiger Anbieter von Baustoffen für eine Vielzahl von Konstruktionen und profitiert im Big Picture von der Urbanisierung und der steigenden Nachfrage nach Wohnraum in aufstrebenden und etablierten Volkswirtschaften.

Aufgrund seiner Geschäftstätigkeit handelt es sich hier natürlich auch um ein zyklisches Unternehmen. Eine abschwächende Konjunktur führt zwangsläufig dazu, dass Projekte verschoben werden. Für Heidelberg Materials hätte dies natürlich starke Konsequenzen.

An den Zahlen des Geschäftsjahres 2022 kann man davon jedoch noch nichts erkennen. Der Konzernumsatz stieg um 13 % auf ein Rekordhoch von 21 Mrd. Euro. Besonders eine starke Preisdynamik im vierten Quartal konnte Kostensteigerungen kompensieren. Der bereinigte Jahresüberschuss stieg überdurchschnittlich. Ein vereinigtes EPS von 9,47 Euro (+20 %) wurde ausgewiesen.

Anleger sollen nun mit Dividenden und einem milliardenschweren Aktienrückkauf belohnt werden. Auch der Ausblick für 2023 sieht zuversichtlich aus. Hier rechnet das Management mit einem weiteren Umsatzwachstum und einem Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs zwischen 2,35 und 2,65 Mrd. Euro.

Die Zahlen wurden durchaus gut aufgenommen. Jedoch überzeugte Investoren wahrscheinlich mehr die Tatsache, dass eine große Wirtschaftskrise bisher vermieden wurde. Auch die Abkehr Chinas von der strikten Corona-Politik sollte sich positiv auswirken.

Mit einem erwarteten KGV von 8,8 und einer erwarteten Dividendenrendite von 3,6 % (Stand: 7.3.23, Morningstar) ist die Aktie der Heidelberg Materials ebenfalls nicht teuer. Bewertung preist auch hier schon viele Risiken ein und gibt Spielraum nach oben, sollte sich das wirtschaftliche Umfeld verbessern.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Aktien von Continental und Heidelberg Materials ähnliche Risikoprofile besitzen und diese auch mit der Bewertung größtenteils eingepreist sind. Ihre Outperformance im laufenden Jahr dürfte daher primär einer Erholungsrally geschuldet sein, die sich aufgrund einer besser als erwarteten Konjunktur ergeben hat.

Spielraum nach oben sollten dabei beide Aktien besitzen. Schließlich sind ihre Bewertungen niedrig. Als Zykliker dürften sie zudem als Erstes von einer sich bessernden Konjunktur profitieren. Ob dieser Sachverhalt auch tatsächlich eintritt, lässt sich aktuell noch nicht sicher vorhersagen.

Der Artikel Die besten DAX-Aktien 2023: Auf diese Aktien sind Investoren besonders scharf! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Continental und Heidelberg Materials. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Frank Seehawer, Investmentanalyst


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Quelle: Aktienwelt360