Italien: Industrieproduktion sinkt - Energieerzeugung und Zwischengüter schwach

ROM - Die Industrie in Italien ist im April erneut geschrumpft. Die Gesamtproduktion fiel zum Vormonat um 1,9 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte. Dies ist bereits der vierte Rückgang in Folge. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet.

China: Inflation bleibt auf sehr niedrigem Niveau - Erzeugerpreise sinken weiter

PEKING - In China bleibt der Anstieg der Verbraucherpreise weiter sehr niedrig. Da sich zudem der Rückgang der Erzeugerpreise beschleunigte, hat die Notenbank weiter viel Spielraum, um die sich abschwächende Wirtschaft anzukurbeln. Die Verbraucherpreise seien im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt am Freitag in Peking mit. Die Inflation bleibt damit nahe der Nulllinie. Experten hatten mit einem Wert in dieser Größenordnung gerechnet. Im April war die Teuerungsrate überraschen stark auf 0,1 Prozent gefallen.

ROUNDUP 2/Empörung von zwei Seiten: Pläne für EU-Asylreform sorgen für Kritik

BERLIN/LUXEMBURG - Die mit Unterstützung der Bundesregierung vereinbarten Pläne für eine weitreichende Reform des europäischen Asylsystems sorgen für Empörung und Kritik. Deutsche Grünen-Abgeordnete verurteilten am Freitag das von Spitzenpolitikern ihrer Partei mitgetragene Projekt als unmoralisch und unvereinbar mit europäischen Werten. Ungarn und Polen übten hingegen scharfe Kritik an der geplanten Pflicht zur Solidarität bei der Aufnahme von Asylsuchenden in Europa und kündigten Widerstand an.

Deutschland will mit Indien Entwicklung in armen Ländern fördern

NEU DELHI - Deutschland will künftig vermehrt zusammen mit Indien Entwicklungsprojekte in ärmeren Ländern finanzieren. "Der Vorteil von Dreieckskooperationen ist, dass man mit mehr Know-how an Bord ist", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Freitag bei einem Besuch in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. Was in dem bevölkerungsreichsten Land Indien funktioniere, könne auch in anderen Ländern funktionieren. Schulze betonte, dass sich die Idee hinter der Entwicklungszusammenarbeit gewandelt habe: "Wir arbeiten in einer Partnerschaft zusammen." Die Projekte entwickelten die Länder zusammen und dabei lernten sie auch voneinander.

London: Russland dürfte Getreideabkommen als Druckmittel nutzen

LONDON - Moskau dürfte nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten die im Juli anstehende Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine als Druckmittel für die Durchsetzung seiner Interessen nutzen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.

Gasspeicherverband: Bei kaltem Winter sind leere Speicher möglich

BERLIN - Die Speicherbetreiber schließen weiterhin auch bei vollständig gefüllten Erdgasspeichern zu Winterbeginn einen Gasmangel im kommenden Frühjahr nicht aus. Dies geht aus aktualisierten Modellierungen hervor, die der Branchenverband Initiative Energien Speichern (Ines) am Freitag in Berlin vorgestellt hat. Demnach könnte im Szenario eines kalten Winters wie 2010 ein von den derzeitigen Einsparungen geprägtes Verbrauchsniveau im Januar, Februar und März 2024 nicht mehr vollständig gedeckt werden. Die Speicher würden in diesem Szenario im Januar vollständig entleert. "Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen", erklärte Ines-Geschäftsführer Sebastian Bleschke laut einer Mitteilung.

Minister: Etliche Lebensmittel in Frankreich sollen günstiger werden

PARIS - Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat Preissenkungen auf zahlreiche Lebensmittel zum kommenden Monat gefordert. Konzerne in der Lebensmittelbranche hätten ihre Verluste der vergangene zwei Jahre mehr als wettgemacht, sagte Le Maire am Freitag im Sender BFMTV. An die Firmen gerichtet sagte er: "Ihr könnt einen Teil der Marge für euch behalten, (...) aber es gibt einen Teil der Marge, den ihr den Verbrauchern geben müsst." Der Minister drohte: "Wenn ihr es nicht tut, treiben wir auf steuerlichem Wege ein."

Ukrainische Wirtschaft verzeichnet weiteren Rückgang

KIEW - Die Wirtschaftsleistung der Ukraine ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,5 Prozent eingebrochen. Der Rückgang fiel nach den am Freitag veröffentlichten Angaben von Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko damit geringer aus als erwartet. Sie war von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 14 Prozent ausgegangen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sei das BIP sogar um 2,4 Prozent gestiegen. Swyrydenko sieht darin einen Grund für Optimismus: "Solche Daten deuten darauf hin, dass die Wirtschaft der Ukraine sich schneller anpasst und erholt als bisher erwartet."

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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Quelle: dpa-AFX