EZB-Präsidentin Lagarde: Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig

BRÜSSEL - Die Banken der Eurozone sind nach Einschätzung der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, den jüngsten Turbulenzen gewachsen. "Der Bankensektor des Eurogebiets ist widerstandsfähig und verfügt über eine starke Kapital- und Liquiditätsposition", sagte Lagarde am Montag in Brüssel vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments. "Das geldpolitische Instrumentarium der EZB ist in jedem Fall voll ausgestattet, um Liquiditätshilfe für das Finanzsystem des Euroraums bereitzustellen."

ROUNDUP/Bundesregierung: Deutsches Finanzsystem ist stabil

BERLIN - Die Bundesregierung hat angesichts der Unruhe an internationalen Finanzmärkten die Stabilität des deutschen Finanzsystems betont. Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte am Montag nach Angaben eines Regierungssprechers das "entschlossene Handeln der Schweizer Behörden" bei der Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS . Gesetzgeber und Bankenaufsicht in Europa hätten aus der Finanzkrise 2008 gelernt und die Bankenregulierung erheblich verschärft, betonte der Sprecher. "Das deutsche Bankensystem ist daher gut aufgestellt."

Europäischer Gaspreis fällt erstmals seit langem unter 40 Euro

FRANKFURT - Der Preis für europäisches Erdgas geht weiter zurück. Am Montag fiel der Marktpreis erstmals seit Mitte 2021 unter die Marke von 40 Euro je Megawattstunde (MWh). Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat sank am Vormittag bis auf 39,65 Euro. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2021.

Finanzministerium: Deutsches Finanzsystem ist stabil

BERLIN - Die Bundesregierung hat angesichts der Unruhe an internationalen Finanzmärkten die Stabilität des deutschen Finanzsystems betont. Das Finanzministerium begrüßte am Montag die Maßnahmen zur Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS . "Diese dienen dazu, geordnete Marktkonditionen wiederherzustellen und Finanzstabilität zu gewährleisten", erklärte eine Sprecherin. Sie fügte hinzu: "Das deutsche Finanzsystem ist stabil." Die deutschen Aufsichtsbehörden und die europäische Finanzaufsicht stünden in engem Kontakt und beobachteten die Lage aufmerksam.

Eurozone: Handelsdefizit geht weiter zurück

LUXEMBURG - Das Handelsdefizit der Eurozone hat sich im Januar weiter verringert. Gegenüber dem Vormonat fiel das saisonbereinigte Defizit um 2,1 Milliarden auf 11,3 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Mitte 2022 war das Defizit mit rund 46 Milliarden Euro so hoch gewesen wie noch nie seit Bestehen des Währungsraums. Seitdem ist das Defizit beständig geschrumpft.

Deutschland: Erzeugerpreise steigen erneut schwächer

WIESBADEN - In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene weiter abgeschwächt, allerdings von hohem Niveau aus. Im Februar stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 15,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im August und September waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, mit einer Rekordrate von je 45,8 Prozent gestiegen. Seither ist der Preisauftrieb rückläufig.

ROUNDUP/Weltklimarat: Ohne drastische Schritte wird 1,5 Grad-Ziel verfehlt

INTERLAKEN - Ohne drastische Minderungen der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen noch in diesem Jahrzehnt wird das 1,5-Grad-Ziel der Erderwärmung bereits in den 2030er Jahren überschritten. Das macht der Weltklimarat (IPCC) in seinem Synthesebericht vom Montag so deutlich wie nie zuvor.

Unionisten-Partei in Nordirland lehnt Brexit-Einigung mit Brüssel ab

BELFAST - Die zwischen Großbritannien und der EU erreichte Einigung auf neue Brexit-Regeln für Nordirland findet in der britischen Provinz keine breite Zustimmung. Die wichtigste Unionisten-Partei DUP (Democratic Unionist Party), die auch im Londoner Unterhaus vertreten ist, kündigte am Montag an, gegen das sogenannte Windsor-Abkommen zu stimmen. Premierminister Rishi Sunak will am Mittwoch über die Vereinbarung abstimmen lassen.

ROUNDUP/Ifo: 'Im Wohnungsbau geht die Angst um'

MÜNCHEN - Stornierungen, hohe Kosten und teure Finanzierung: Der deutsche Wohnungsbau blickt voller Sorgen in die Zukunft. Der Geschäftserwartungsindex für die Branche fiel für Februar auf minus 65,6 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. "Im Wohnungsbau geht die Angst um", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss.

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Quelle: dpa-AFX