Brandenburgs Gesundheitsministerin für Polikliniken gegen Ärztemangel 05.10.2025, 14:14 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

POTSDAM (dpa-AFX) - Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) setzt für die Zukunft verstärkt auf Polikliniken auch als Rezept gegen den Ärztemangel. "Ich verspreche mir viele Vorteile, wie kurze Wege bei der Überweisung, viele Fachdisziplinen an einem Ort und eine bessere Terminsteuerung", sagte die BSW-Politikerin der "Märkischen Allgemeinen" (Freitag/online, Samstag/Print). Weiße Flächen bei der medizinischen Versorgung "soll es nicht geben und die wird es nicht geben".

Die Ministerin verwies auf das Problem fehlender Fach- und Hausärzte. "Wir haben bei den Niederlassungen allein 320 unbesetzte Hausarztsitze im Land", sagte Müller. "Und ich höre sehr oft, dass man für einen Termin beim Facharzt ein halbes bis ein Jahr wartet." Wenn jemand zudem bis zu zwei Stunden fahren müsse, um zum Facharzt zu kommen, sei das zu lang, sagte Müller. Nach ihrer Ansicht ist eine zielgenaue Steuerung der ärztlichen Versorgung nötig - das sei aber Sache eines Bundesgesetzes.

Wo fehlen Haus- und Fachärzte?

Ein Mangel an Hausärzten ist vor allem in Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming), Rathenow (Havelland), Schönefeld und Wildau (Dahme-Spreewald) sowie Schwedt/Oder (Uckermark) zu sehen, wie aus Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung für Ende Juli hervorgeht. Eine Überversorgung gibt es dagegen zum Beispiel in Potsdam, Teltow, Bad Belzig (beide Potsdam-Mittelmark) sowie Elsterwerda und Bad Liebenwerda (Elbe-Elster).

Bei Fachärzten fehlen zum Beispiel Hals-Nasen-Ohrenärzte in den Kreisen Prignitz, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz, bei Hautärzten in Märkisch-Oderland - dort liegt die Versorgung bei nur knapp einem Fünftel - sowie Oberspreewald-Lausitz und der Prignitz.

Polikliniken als Alternative für Krankenhäuser

Mit "Polikliniken de luxe" - die Müller anstrebt - könnten sich die Wege aus ihrer Sicht verkürzen, weil die Patientinnen und Patienten nur eine Adresse aufsuchen müssten. "In diesen Zentren sind sogar sämtliche diagnostische Verfahren möglich, inklusive kleiner chirurgischer Eingriffe", sagte sie. Das sei auch die Lösung, "wenn sich die großen Krankenhäuser auch wegen der immer geringeren Patienten-Fallzahlen verändern".

Die medizinischen Versorgungszentren, die in der DDR Polikliniken hießen, sind nach Ansicht der Ministerin auch eine Alternative für Krankenhäuser. In Wittstock/Dosse soll das Krankenhaus nach dem Willen der KMG Kliniken zum 1. Januar 2027 schließen. Die Betreiberfirma begründet das mit der Krankenhausreform. Die Kardiologie (Herz- und Kreislauferkrankungen) und die Gastroenterologie (Magen-Darm-Trakt) sollen in die Klinik nach Pritzwalk (Prignitz) verlegt werden. Für Wittstock wird über Alternativen nachgedacht.

Die BSW-Politikerin warf der AfD vor, sie male das Bild eines kaputten und überforderten Gesundheitssystems. "Die AfD schürt bei den Menschen die Angst, dass sie im Krankheitsfall nicht die notwendige Versorgung erhalten", sagte Müller der Zeitung. "Und das ist grundfalsch."/vr/DP/he

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer