DUBAI (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat sich hocherfreut über die Beschlüsse der UN-Klimakonferenz in Dubai geäußert. "Das ist ein Tag der großen Freude", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Dubai. Viele auf der ganzen Welt hätten lange, lange auf eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas hingearbeitet. "Jetzt hat sich die Welt entschieden: Diese Klimakonferenz besiegelt de facto das Ende des fossilen Zeitalters."

Das Ende der Fossilen werde im Abschlusstext klar und deutlich benannt, "so dass jeder, der rechnen kann, weiß, dass sich Investitionen in fossile Energien langfristig nicht mehr rechnen", sagte Baerbock. Darauf habe das "Team Deutschland" zwei Jahre lang hingearbeitet.

Der Abschlusstext sei nicht an jeder Stelle so klar und verbindlich, wie es sich Deutschland und die EU gewünscht hätten. "Aber am Ende braucht es bei Klimakonferenzen Einstimmigkeit - und zwar Einstimmigkeit von 198 sehr, sehr unterschiedlichen Ländern." Es sei bewiesen worden, dass "auch in den schwersten Situationen wir uns als internationale Gemeinschaft zusammenraufen können".

Aus deutscher Sicht habe es sich gelohnt, auch über längere Zeit dicke Bretter zu bohren und über Kontinente hinweg Bündnisse zu schmieden. Gut sei auch das verbindliche globale Ziel zur Verdreifachung der erneuerbaren Energien und Verdopplung der Energieeffizienz - jeweils bis 2030.

Ausdrücklich dankte sie dem Konferenzpräsidenten Sultan al-Dschaber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der mit seinem Team in den Monaten vor dem Treffen "sehr viel Vertrauen" aufgebaut habe. "Und ich glaube, das darf man nicht unterschätzen, dass vielleicht die wichtigste Währung auf dieser Klimakonferenz am Ende das Vertrauen war." Al-Dschaber war von Klimaaktivisten kritisch beäugt worden, weil er auch Chef des staatlichen Ölkonzerns ist.

Vertrauen bei den in der Klimakrise verletzlichsten Staaten habe sich auch Deutschland aufgebaut, und zwar gleich zu Beginn der Konferenz, sagte Baerbock. Man habe mit als erster Staat in den neuen Fonds zur Abfederung von Klimaschäden in armen Ländern eingezahlt - und damit auch in das globale Vertrauen.

Der Abschlusstext fordert die Staaten zwar auf, sich von den fossilen Energien abzuwenden, fiel aber schwächer aus als der zuvor diskutierte Plan für einen klaren Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas./toz/DP/ngu