VCI-Quartalsbericht 2. Quartal 2024 / Chemie und Pharma mit Gegenwind

Frankfurt/Main (ots) -

- Kleines Plus bei Produktion gegenüber Vorquartal: + 0,8 Prozent

- Erzeugerpreise steigen leicht: + 0,8 Prozent

- Umsatz sinkt gegenüber Vorquartal: - 0,7 Prozent

- Prognose: Produktion + 3,5 Prozent und Branchenumsatz +1,5 Prozent

Die chemisch-pharmazeutische Industrie kämpft weiterhin mit dem schwierigen

Umfeld. Die Erholung verlor im zweiten Quartal an Schwung. Der Grund: Die

deutsche Industrie drosselte in den vergangenen drei Monaten die Produktion und

hielt sich mit Chemikalienbestellungen zurück. Auch die Nachfrage aus dem

Ausland war rückläufig. Viele Chemieanlagen waren wegen des andauernden

Auftragsmangels weiterhin nicht rentabel ausgelastet. Zudem legten die Energie-

und Rohstoffkosten zuletzt wieder zu. Auch im Pharmageschäft zeigen sich

mittlerweile erste Risse im Fundament. Die Verkäufe pharmazeutischer Erzeugnisse

ins Ausland waren zuletzt rückläufig. Und auch die Produktion rutschte ins

Minus.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sagt zur konjunkturellen Lage der

Branche: "Die Stimmung in unserer Branche hat sich wieder spürbar abgekühlt.

Denn die Weltwirtschaft hat nicht wie erhofft Fahrt aufgenommen. Eine

nachhaltige Belebung der Nachfrage zeichnet sich daher nicht ab. Gleichzeitig

nimmt der Wettbewerbsdruck zu. Auch die strukturellen Probleme am Standort

Deutschland sind nach wie vor ungelöst. Die angekündigte Wachstumsinitiative ist

zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die Ankündigung allein hat noch

keinen Stimmungsumschwung bewirkt. Inzwischen erwägen vier von zehn

Industrieunternehmen, die Produktion weiter zu drosseln oder gar ins Ausland

abzuwandern. Es ist höchste Zeit, die strukturellen Probleme am Standort endlich

konsequent anzugehen. Auch bei der Pharmastrategie sehen wir noch Luft nach

oben."

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der VCI weiterhin mit einem Anstieg der

Produktion um 3,5 Prozent. Trotz rückläufiger Preise dürfte der Branchenumsatz

in diesem Jahr um 1,5 Prozent zunehmen.

Die Zahlen im Überblick:

- Die Produktion stieg im Vergleich zum Vorquartal um 0,8 Prozent. Damit lag sie

um 3,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Kapazitäten der Branche waren

zuletzt mit 75,1 Prozent weiterhin nicht rentabel ausgelastet.

- Die Erzeugerpreise legten aufgrund steigender Kosten im Vergleich zum

Vorquartal um 0,8 Prozent zu. Damit waren chemische und pharmazeutische

Erzeugnisse aber immer noch 2,4 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.

- Der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharmaindustrie sank saisonbereinigt um 0,7

Prozent auf insgesamt 53,8 Milliarden Euro. Das Vorjahresniveau wurde

ebenfalls leicht verfehlt.

- Die Beschäftigung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie blieb nur dank

eines Zuwachses im Pharmabereich mit rund 479.500 Beschäftigten auf einem

hohen Niveau.

Hinweis: Den Quartalsbericht finden Sie auf https://www.vci.de Hängt an der

Pressemitteilung dran.

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