STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zu Nahost-Krieg:

"Israels Regierung setzt auf militärische Stärke, Durchhalteparolen und einzelne Gesten der Humanität. Doch das ist angesichts des Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht genug. Der Eindruck drängt sich auf, dass Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu schwach ist, um den Krieg in maßvollere Bahnen zu lenken und ein politisches Ende vorzubereiten. Zu schwach, um seine eigene politische Karriere zu riskieren, zu schwach, um sich in seiner radikalen, in Teilen rassistischen Koalition durchzusetzen, und zu schwach, um dem Trauma der israelischen Gesellschaft anders als mit einem Vergeltungsangebot zu begegnen. Israel muss mehr Rücksicht üben während der Kämpfe im Süden des Gazastreifens, wo mehr als eine Million Flüchtlinge hausen. Jedes weitere Opfer mindert die Chancen auf Frieden nach dem Krieg. Die Hamas wird ohnehin nicht mehr in der Lage sein zu regieren. Zudem kann man keine Terrororganisation militärisch zerstören. Das kann nur Politik leisten."/al/DP/he