MÜNCHEN (dpa-AFX) - Europas Rabbiner fordern angesichts antisemitischer Übergriffe besseren Schutz für jüdische Einrichtungen in Europa. Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) appelliere an die Regierungen, "alles in ihrer Macht Stehende zum Schutz des jüdischen Lebens und der jüdischen Gemeinden zu unternehmen", teilte das Gremium in München am Dienstag mit. "Fast alle Synagogen und jüdischen Einrichtungen" seien von antisemitischen Vorfällen betroffen. "Jüdische Familien fürchten um ihr Leben." Das sei nicht hinnehmbar.

"Juden sollten keine Angst haben, in die Synagoge zu gehen, ihre Kinder zur Schule zu schicken oder in der Öffentlichkeit eine Kippa zu tragen", teilte die Rabbiner-Konferenz mit. Neben besserem Schutz forderte das Gremium unter anderem mehr Anstrengungen bei der Verfolgung antisemitischer Straftaten, hartes Durchgreifen in sozialen Medien und die Ausweisung von Nicht-EU-Bürgern, die "wegen Terrorismus oder Judenhass verurteilt wurden".

Als Europäisches Rabbinat vertritt die ursprünglich 1956 in Großbritannien gegründete CER nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok - und damit die größten jüdischen Gemeinden Europas./fjm/DP/stw