ROUNDUP 2

Deutsche Telekom baut auf T-Mobile US und kündigt höhere Dividende an 10.10.2024, 11:53 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Deutsche Telekom 27,31 EUR -0,31 % Lang & Schwarz

(neu: Analysten und Aktienreaktion, Details aus Pressekonferenz)

BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom vertraut auch in den kommenden Jahren auf den Erfolg ihrer Tochter T-Mobile US . Die Amerikaner sollen maßgeblich zum Wachstum und operativen Gewinn beisteuern. Telekom-Konzernchef Tim Höttges kündigte an, die Kosten etwa durch den "noch stärkeren Einsatz Künstlicher Intelligenz" senken zu wollen. Ihren Aktionären versprach die Deutsche Telekom ferner eine höhere Dividende und stellte Aktienrückkäufe in Milliardenvolumen in Aussicht. Die Telekom-Aktie stieg kurz nach Handelsbeginn am Donnerstag auf den höchsten Stand seit 2001. Zuletzt kosteten die Papiere mit gut 27 Euro etwa 1,2 Prozent mehr als noch am Tag zuvor.

Wie die Telekom weiter mitteilte, soll die Dividende von 77 Cent im Jahr zuvor auf nun 90 Cent je Aktie für 2024 steigen. Analysten hatten im Schnitt mit etwas weniger gerechnet. Der Dividendenvorschlag muss noch auf der Hauptversammlung bestätigt werden. Zudem kündigte die Telekom für 2025 Rückkäufe von eigenen Aktien von bis zu zwei Milliarden Euro an.

Damit gibt die Telekom indirekt die Ausschüttungserhöhung ihrer wichtigsten Tochter T-Mobile US weiter. Die Telekom hielt zuletzt etwas mehr als die Hälfte an den Amerikanern. Die 50,4-prozentige Beteiligung an T-Mobile US (Stand Ende zweites Quartal) ist derzeit umgerechnet rund 114 Milliarden Euro wert - die Telekom selbst kommt auf etwas mehr als 133 Milliarden Euro. Die Amerika-Tochter macht damit circa 85 Prozent der Summe aus, die die Telekom an der Börse wert ist.

Seit Jahren gibt das USA-Segment das Wachstumstempo der Telekom vor. Wie die Bonner weiter am Donnerstag bekannt gaben, rechnen sie konzernweit bis 2027 mit einem jährlichen Umsatzplus von vier Prozent im Durchschnitt. Ohne die Amerikaner dürfte die Telekom dagegen nur um 2,5 bis 3 Prozent durchschnittlich pro Jahr wachsen.

Im Tagesgeschäft soll der operative Gewinn konzernweit inklusive der wichtigsten Sparte im Durchschnitt jährlich um 4 bis 6 Prozent zulegen. Ohne das US-Geschäft rechnet der Vorstand beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 3 bis 4 Prozent. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow AL) dürfte 2027 dann auf rund 21 Milliarden Euro klettern.

Dabei beabsichtigt Konzernchef Höttges im laufenden Betrieb Geld einzusparen. Künstliche Intelligenz soll etwa im Kundenservice Abläufe automatisieren und den Betrieb von Netzen und Rechenzentren optimieren. Auf der Suche nach Antworten sollen Kunden etwa KI-basierte Informationen angeboten bekommen - die Telekom verspricht sich dadurch, Anfragen schneller abarbeiten zu können. Anstatt mit Menschen zu telefonieren, sollen Kunden etwa über die App und KI-gestützte Messenger-Dienste selbst auf die Antwort ihrer Anliegen kommen.

Finanzchef Christian Illek kündigte an, den Personalbestand "kontinuierlich" zu reduzieren. Insgesamt rechnet der Manager mit Einsparungen von 700 Millionen Euro durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Bis zum Jahr 2027 plant die Deutsche Telekom über die Investitionen ins Geschäft und die Dividendenzahlungen hinaus insgesamt mehr als 15 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Für dieses Extra-Budget sieht der Vorstand gleich mehrere Verwendungsmöglichkeiten. Neben einer Aufstockung des Anteils an T-Mobile US könnten weitere Aktienrückkäufe folgen - diese dürften die hauptsächlichen Verwendungsszenarien sein, führte Illek aus.

Auch "generelle strategische Flexibilität" sei eine Option - damit könnten etwa Zukäufe gemeint sein. In den USA hat T-Mobile US zuletzt bekannt gegeben, das Mobilfunkgeschäft von U.S. Cellular sowie die beiden Glasfaseranbieter Lumos und Metronet kaufen zu wollen.

Hierzulande will die Telekom weiter in Glasfaser und den 5G-Ausbau investieren. Für 2027 will Deutschlandchef Srini Gopalan die Marke von einer Million FTTH-Neukunden knacken - das sind jene Haushalte, wo die Glasfaserleitung bis in die Wohnung verlegt ist (Fibre to the Home, FTTH). Dadurch sind schnellere Geschwindigkeiten möglich als etwa bei Leitungen nur bis zum Gebäude oder dem nächsten Technikkasten.

Bis 2027 will die Telekom dann fast alle deutschen Haushalte mit dem Mobilfunkstandard 5G versorgen - Mitte Juli dieses Jahres lag die Abdeckung bereits bei 97 Prozent. Für Telekom-Unternehmen lohnt es sich nur bedingt, bevölkerungsarme Landschaften zu erschließen.

Von Analysten gab es für die Ziele lobende Worte. Der Kapitalmarkttag unterstreiche die attraktive Wachstums- und Ertragsstory des Konzerns, kommentierte JPMorgan-Analyst Akhil Dattani in einer ersten Reaktion. Sein Branchenkollege Andrew Lee von der US-Investmentbank Goldman Sachs geht einen Schritt weiter und sieht Spielraum dafür, dass der Konsens noch einmal erhöht wird./ngu/zb/stk/mis

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter abwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 1,37
Hebel: 20
mit starkem Hebel
Ask: 4,53
Hebel: 6
mit moderatem Hebel
Smartbroker
UBS
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: UQ3RLW UQ3XKV. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer