FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch im dünnen Handel nach einem fast unveränderten Start zugelegt. Gestützt auch von freundlichen US-Börsen am Vortag gewann der deutsche Leitindex im frühen Geschäft 0,36 Prozent auf 16 766,31 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,74 Prozent auf 27 143,35 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,43 Prozent auf 4541,02 Punkte zu.

In der ersten Börsenstunde verlief der Handel sehr ruhig, denn die meisten großen Investoren haben ihre Bücher für 2023 bereits geschlossen. "Am letzten Handelstag vor Weihnachten war das Handelsvolumen auf ein Vier-Wochen-Tief gefallen", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners und erwartet auch für die drei verbleibenden Handelstage des Jahres geringe Volumina. Ein erneuter Versuch des Dax, die Marke von 17 000 Punkten zu überwinden, hält er zugleich für durchaus möglich. Deutliche Kursbewegungen ohne Nachrichten sind wegen der dünnen Handelsvolumina außerdem für Einzelwerte gut möglich.

In Summe war das Jahr 2023 für Aktienanleger hierzulande sehr erfolgreich. Immerhin hat der Dax hat seit Jahresbeginn ein Fünftel an Wert zugelegt. Den Großteil seiner Gewinne fuhr der Index - angetrieben von einer sinkenden Inflation und der Hoffnung auf bald fallende Leitzinsen - Ende Oktober bis Mitte Dezember ein. Seit seinem Rekordhoch bei knapp über 17 000 Punkten hat das Börsenbarometer zwar einen kleinen Teil der Gewinne wieder abgegeben, hält sich nun aber stabil.

Im nachrichtlich dünnen Geschehen mischten sich die Aktien von Bayer unter die Dax-Spitzenwerte mit plus 2,7 Prozent. Nach einer Reihe von Niederlagen gewann der Agarchemie- und Pharmakonzern einen Glyphosat-Rechtsstreit in den USA. Das sei, so sagte ein Händler, zwar ein "kleiner Lichtblick, aber die Geschichte ist längst nicht vorbei".

Wie schwer die Glyphosat-Prozesse in den USA, ein Rückschlag bei der Entwicklung eines wichtigen Medikamentenkandiaten sowie eine Eintrübung des Agar-Geschäftsumfeldes die Bayer-Papiere in diesem Jahr belastet haben, lässt sich am Kurs der Aktie im bisherigen Jahresverlauf ablesen: Hier steht aktuell ein Verlust von 30,5 Prozent zu Buche, womit Bayer nach dem Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy und dem Online-Modehändler Zalando von den Dax-Werten am schlechtesten gelaufen ist.

Siemens Energy als Dax-Favorit an diesem Mittwoch legten um 4,4 Prozent zu. Der Jahresverlust beläuft sich damit immer noch auf knapp 33 Prozent. Zalando stiegen um 0,5 Prozent, was auf einen aktuellen Jahresverlust von knapp 36 Prozent hinausläuft.

Nordex gewannen im MDax als einer der Spitzenwerte an diesem Morgen 4,0 Prozent. Im Jahresverlauf haben die Papiere des Windkraftunternehmens bisher allerdings knapp 23 Prozent eingebüßt. Damit gehören auch sie zu den Schlusslichtern am deutschen Aktienmarkt. Das Thema Streik bewegte am Mittwoch kaum. Die IG Metall hatte gewarnt, sie werde in laufenden Konflikten um einen Tarifvertrag bei Nordex sowie auch bei Ørsted eine härtere Gangart einlegen, sollte Anfang 2024 keine Einigung erzielt werden./ck/mis